Zugegeben, Miele-Haushaltsgeräte haben einen verdammt guten Ruf. Sie gelten insbesondere als nahezu unverwüstlich und für die Ewigkeit gebaut. Da ist so mancher Kunde gern bereit, etwas mehr Geld auf den Tresen zu blättern. Doch alles hat seine Grenzen, und so manches Mal treibt Mieles Preispolitik einem neutralen Beobachter ungläubiges Staunen aufs Gesicht. Da wird zum Beispiel für einen Geschirrspüler Miele G 5146 SCi XXL EcoLine ein Kaufpreis von nicht weniger als 1.009 Euro veranschlagt.
14 Maßgedecke, aber sonst Standard
Dabei zeichnet das Gerät nur ein einziges besonderes Feature aus, das man aber nicht einmal mehr als Alleinstellungsmerkmal bezeichnen kann. Der G 5146 SCi XXL EcoLine fasst nämlich 14 Maßgedecke, während herkömmliche Geschirrspüler in der Regel Platz für 13 Maßgedecke bieten. Ansonsten jedoch entspricht die Ausstattung des Gerätes dem aktuell gängigen Standard gehobener Mittelklassegeräte. Das heißt, es erfüllt die Vorgaben für die Energieeffizienzklasse A++ und zieht mit 10 Litern je Spülgang noch verhältnismäßig viel aus der Leitung.
Hoher Standby-Verbrauch
Auch ist die Energieeffizienz nur auf den Standardreinigungszyklus bezogen. Was die meisten nicht wissen, ist, dass auch im Standby-Betrieb und sogar im ausgeschalteten Zustand spürbar Strom gezogen wird. Bei vielen modernen Geräten liegt die Stromaufnahme im ausgeschalteten Zustand bei 0,1 Watt und im Standby-Betrieb bei 0,1 bis 0,4 Watt. Der G 5146 SCi XXL EcoLine jedoch zieht laut Datenblatt 0,2 Watt im ausgeschalteten und satte 2,0 Watt im Standby-Zustand. Und da man Geschirrspüler gerne über Nacht laufen lässt und das Gerät somit bis zum Morgen im Wartemodus verharrt, ist das ärgerlich. Natürlich wird einen das nicht arm machen - aber würden alle Haushaltsgeräte so arbeiten, käme am Ende des Jahres eben doch ein hübsches Sümmchen bei raus.
Nur wenig Komfortfunktionen
Auch beim Komfort müssen überraschend Abstriche gemacht werden. Zwar gibt es eine Startzeitvorwahl von bis zu 24 Stunden und auch eine Turbotaste, um Programme zu beschleunigen. Doch eine Option „Unterkorb intensiver spülen“ oder auch eine Hygiene-Funktion gibt es nicht. Das ist enttäuschend, denn solche Funktionen bieten die anderen großen Marken schon für Preise um 500 Euro herum – und das gilt auch für die genannten Verbrauchsdaten. Somit ist der Miele-Geschirrspüler für etwas mehr Stauraum gleich doppelt so teuer wie Vergleichsgeräte, und der Käufer muss dann auch noch Komforteinbußen und einen stromfressenden Standby-Modus hinnehmen. Auch wenn Miele für seine Qualität bekannt ist, der G 5146 SCi XXL EcoLine ist für diese Leistung einfach viel zu teuer.
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