11.12.2023
Wie entsorge ich Elektroschrott richtig?
In Deutschland fallen jährlich ca. 22 kg/Person Elektroschrott an. Dieser sollte zurückgegeben werden, um enthaltene Rohstoffe zurückzugewinnen. Eine fachgerechte Entsorgung schont zudem die Umwelt. Leider wurden 2021 nur 38,6 % zurückgegeben (2020 immerhin 44,1 %). Um unsachgemäße Entsorgungen und illegale Exporte von Altgeräten in andere Länder zu verhindern, müssen wir unseren E-Schrott sachgemäß dem Recyclingkreislauf zuführen. Wir sagen Ihnen, wo Sie große und kleine Elektrogeräte abgeben können und ob Ihnen dabei Kosten entstehen.
Alles Wichtige auf einen Blick
- Entsorgung von Elektrogeräten ist kostenlos
- die meisten abgabepflichtigen Geräte sind mit dem Symbol einer durchgestrichenen Abfalltonne auf Rädern gekennzeichnet
- alle Kleingeräte (bis Kantenlänge 25 x 25 cm), auch diverse Kabel und Kopfhörer können kostenlos an kommunalen Sammelstellen, in Discountern, Supermärkten und im (Online-)Handel abgegeben werden
- in manchen Bundesländern ist auch eine Abholung durch den örtlichen Entsorger möglich
- Großgeräte können bei Neukauf im 1:1-Verfahren (Alt gegen Neu) abgegeben werden bzw. werden abgeholt
Inhaltsverzeichnis
- Wohin mit Smartphone, Kopfhörer & Kabel?
- Woran erkenne ich Elektroschrott bzw. recycelbare Elektrogeräte?
- Recyceln oder Weitergeben heißt Ressourcen sparen!
- Gewissensfrage: Wie können wir Elektroschrott vermeiden? (Repair-Cafés)
- Auflistung der Entsorgungsgruppen
- Keine Lust zum Lesen? Kurzfassung in Bild und Text
Wohin mit Smartphone, Kopfhörer & Kabel?
Sammelstellen müssen mit diesem Symbol gekennzeichnet sein. (Bildquelle: plan-e; e-schrott-entsorgen.org)
Seit Juli 2022 ist das Abgeben von Kleinelektrogeräten komfortabler. Sie können Ihre alten Elektrogeräte (z. B. elektrische Zahnbürsten) auch im Supermarkt und im Discounter abgeben. Die erweiterte Rücknahmepflicht gilt für Läden über 800 Quadratmeter, die regelmäßig Elektrogeräte oder Lampen anbieten. Fragen Sie einfach in ihrer Filiale nach, wenn Sie keinen Sammelbehälter dafür finden.
Der Handel ist gesetzlich verpflichtet, alte Elektrogeräte bis 25 cm Größe (z. B. Föhn, Toaster) kostenlos zurückzunehmen. In manchen Großstädten (z. B. Berlin) können Sie auch in einigen Baumärkten Ihre Elektrokleingeräte abgeben.
Beim Neukauf von einem Elektrogerät können Sie Ihr Altgerät derselben Geräteart (z. B. Waschmaschine) kostenfrei zurückgeben. Sie tauschen Alt gegen Neu.
Weitere Annahmestellen, an denen Sie Ihre alten Elektrogeräte kostenlos abgeben können, sind der Handel (stationär und online) sowie die örtlichen Recycling- und Wertstoffhöfe.
Wenn Sie keine Möglichkeit haben, den E-Schrott zum Wertstoffhof zu fahren, können Sie auf den Webseiten Ihrer Abfallwirtschaft nachsehen, ob eine Abholung wie beim Sperrmüll möglich ist. Die Abholung ist allerdings in vielen Gemeinden kostenpflichtig.
Elektrische Geräte, die personengebundene Daten speichern (z. B. Smartphones, Tablets oder Smartwatches), sollten Sie vor der Entsorgung oder Weitergabe entsprechend behandeln, damit Ihre Daten endgültig gelöscht werden. Wenn Sie dazu Hilfe benötigen, können Sie beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) alles Wichtige finden.
Woran erkenne ich Elektroschrott bzw. recycelbare Elektrogeräte?
Die durchgestrichene Abfalltonne auf Rädern, ist das Symbol, mit dem Elektrogeräte gekennzeichnet werden. (Bildquelle: plan-e; e-schrott-entsorgen.org)
Es wird in erster Linie zwischen zwei Typen unterschieden. Produkte, die einen fest verbauten Elektroteil besitzen, wie zum Beispiel der beleuchtete Spiegelschrank im Bad. Wenn Sie den Elektrobestandteil nicht ausbauen können, ist der Schrank als E-Schrott abzugeben. Aber auch die leuchtenden Schuhe ihrer Kleinsten gehören durch die elektrischen Bauteile richtig entsorgt. Geräte, deren elektronische Bestandteile ausgebaut werden können, müssen Sie getrennt voneinander entsorgen.
Wenn Sie unsicher sind, schauen Sie nach dem Symbol einer durchgestrichenen Mülltonne. Denn dann handelt es sich definitiv um Elektroschrott, den Sie im Fachhandel oder auf einem Wertstoffhof kostenlos abgeben können. Das Symbol bedeutet, dass das Gerät nicht in den Hausmüll gehört.
Alles was ein Kabel hat oder mit Akkus bzw. Batterien versehen ist, sollte richtig entsorgt werden. Dafür stehen Ihnen der Einzelhandel sowie Wertstoff- & Recyclinghöfe zur Verfügung.
Es gibt Kinderschuhe und Kleidung mit LEDs, Glückwunschkarten mit Musik, kabellose Kopfhörer, beleuchtete Spiegel, Kabel/Adapter, Telefondosen, Steckdosen etc. Das alles ist auch Elektroschrott und sollte weder im Kleidercontainer noch im Restmüll landen, wenn es defekt ist.
Recyceln oder Weitergeben heißt Ressourcen sparen!
Alles, was kaputt ist, sollten Sie richtig entsorgen. Alles, was noch funktioniert, sollten Sie weitergeben.
Elektrogeräte enthalten u. a. wichtige Wertstoffe wie Aluminium, Kupfer, Eisen, Kobalt, Silber, Gold, Zink und Nickel.
Eine Tonne Handys enthält um die 250 Gramm Gold. Eine Tonne Golderz enthält hingegen nur etwa 5 Gramm Gold. Recycling schont demnach die Umwelt, da die ressourcenintensive Primärgewinnung und die damit verbundenen Umweltbelastungen zum Großteil vermieden werden.
Gewissensfrage: Wie können wir Elektroschrott vermeiden?
Um ressourcenschonend zu handeln, sollten wir uns immer überlegen, was wirklich notwendig ist. Unser schnelllebiger und zumeist übertriebener Konsum führt zu einer Verschwendung, die nicht sein müsste. Dadurch wird noch mehr E-Schrott produziert.
Wenn Sie Altgeräte haben, die noch funktionieren, können Sie diese entweder weiterverkaufen oder spenden (z. B. über Tauschbörsen oder Second-Hand-Warenhäuser). In vielen Städten gibt es zudem Repair-Cafés, in denen Hobbybastler ihre Hilfe anbieten, um defekte Elektrogeräte zu reparieren. Damit helfen Sie nicht nur der Umwelt, sondern auch Ihren Mitmenschen.
Es gibt Förderprogramme, um das Reparieren von Elektrogeräten in Repair-Cafés und Initiativen zu unterstützen. In Berlin ist es zum Beispiel möglich, einen Reparaturbonus zu beantragen, sodass Sie für die Ersatzteile des reparierten Geräts das Geld zurückbekommen. Die Bonusprogramme sind leider noch nicht bundesweit zu finden. Das Programm „Reparieren statt wegwerfen“ ist ein guter Weg, um ressourcenschonender zu handeln.
Auflistung der Entsorgungsgruppen
Für ein fachgerechtes Recycling werden die Geräte in 6 Sammelgruppen unterteilt, die die Verwertung ähnlicher Produkte und deren Bestandteile erleichtern.
Gruppe 1: Wärmeüberträger |
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Gruppe 2: Bildschirme, Monitore | |
Gruppe 3: Lampen |
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Gruppe 4: Großgeräte (mit Kantenlänge über 50 cm) |
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Gruppe 5: Kleingeräte |
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Gruppe 6: Photovoltaikmodule |
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Achtung! Bei Akkuschraubern, Kameras etc. müssen Batterien und Akkus, die nicht fest verbaut sind, vor der Entsorgung entnommen und getrennt als Batterie entsorgt werden. Alte Batterien gehören nicht in den Hausmüll! Batterie-Sammelbehälter finden Sie in jedem Elektronik- und Supermarkt sowie bei Discountern und in Drogeriemärkten.