Microsoft Windows RT Test

Der erste optische Eindruck des neuen Betriebssystems Windows RT legt nahe, dass es sich um Windows 8 handelt. Das Look and Feel zum vollwertigen Windows 8 ist identisch, jedoch muss man diversen Einschränkungen leben können, wenn man sich für einen Tablet-PC mit ARM-Prozessor entschieden hat, wie es das neue Microsoft Surface darstellt.

Nur für den Privatanwender gedacht

Dass Windows RT in erster Linie für den privaten Gebrauch konzipiert wurde, erkennt man schnell am bereits vorinstallierten Microsoft Office 2013 Home & Student. Mit dieser Lizenz darf nur privat gearbeitet werden, jedoch bietet Microsoft eine kostenpflichtige Erweiterung für den beruflichen Einsatz an. Auf das beliebte Outlook muss der Kunde trotzdem verzichten, da dies in der Office-Version ohnehin nicht vorhanden ist. Windows RT lässt sich zwar mit Firmen Apps bestücken, die einen betrieblichen Einsatz ermöglichen würden, kann aber trotz VPN-Netzanbindung nicht in eine Domäne eintreten. Diesen Unterschied kennt man als Windows-Anwender noch den Vorgängerversionen, die damit den Unterschied zwischen der Home- und der Professional-Version festlegten.

Microsoft Store

Auch wenn sich bei der Optik und Bedienung der Programme kein Unterschied zwischen Windows 8 und RT zeigt, so kommt es doch zu starken Einschränkungen, die sich nur über das Microsoft Store entschärfen lassen. Die herkömmliche Installationsroutine von Microsoft-Anwendungen kann man unter RT knicken – da funktioniert gar nichts. Selbst zertifizierte Pakete für RM-Geräte lassen sich nicht installieren. Hier wird der App-Charakter des Betriebssystems ganz deutlich, obwohl sich die innere Struktur (Kernel) kaum vom Windows 8 unterscheidet. Es lassen sich also nur Apps aus dem Microsoft Store installieren und man ist bislang noch auf ein relativ dürftiges Angebot angewiesen. Wenn man also ein Dateiformat wie MKV öffnen will, das etwas abseits der Klassiker rangiert, muss man nach der passenden App suchen. Falls es die noch nicht gibt, bleibt nur der Verzicht. Die beiden Apps Xbox Music und Xbox Video ersetzen den Windows Media Player und verbinden damit ein kostenpflichtiges Angebot für Multimedia-Dateien.

Unterm Strich

Falls man mit dem App-Charakter und der momentan einzigen Unterstützung durch das Microsoft Store des neuen Windows RT leben kann, steht dem Kauf eines Surface Tablet PCs in der Grundversion nichts im Wege. Andere Hersteller wie Samsung, Dell und Lenovo werden entsprechend schnell mit ähnlichen Angeboten nachziehen.