Programmierer der iPhone Apps versäumen keine Gelegenheit, Apples i-Geräte täglich in vielfacher Weise nutzbringend ins Bewusstsein zu rufen. Mit dem iHealth beginnt auch die persönliche Gesundheitsüberwachung bei Hypertonikern (Menschen mit Bluthochdruck). Die Anwendung Blutdruck-App ist kostenlos und kann auf jedem iPhone, iPad und iTouch 2G installiert werden.
Das Gerät sieht wie eine etwas überdimensionierte Ladestation aus, die eines der genannten Apple-Produkte aufnimmt. Wäre da nicht der Luftschlauch, der zu einer Oberarmmanschette führt, wie man sie von handelsüblichen Blutdruckmessgeräten kennt. Den Hersteller muss man wegen der Manschettenwahl ein Lob aussprechen, denn Handgelenksmanschetten sind zwar deutlich kleiner und handlicher, aber auf der anderen Seite wesentlich empfindlicher für Fehlmessungen. Die Oberarmmanschette wird bei der Messung vom Medisana iHealth aufgepumpt, das durch einen Akku mit Energie versorgt wird – so muss man nicht dauernd in Steckdosennähe die Messungen durchführen. Wenn eines der i-Geräte per Apple-Standard-Schnittstelle mit dem Gerät verbunden ist wird es gleichzeitig aufgeladen. Bei den Messungen wird wie bei allen anderen elektronischen Blutdruckmessgeräten der systolische und diastolische Druck (Erläuterungen im Ratgeber) sowie die Herzfrequenz erfasst. Insgesamt können mit der App 9.999 Messergebnisse gespeichert werden, was durchaus genügend sein dürfte. Schade ist jedoch, dass kein zweites Profil angelegt werden kann und die Blutdruck-App an eine Person gebunden ist. Die grafische Darstellungen der Ergebnisse als Kurve und Balkendiagramm für einen bestimmten Zeitraum ist sehr gelungen und verdeutlicht auch dem Laien auf einfache Weise Schwankungen der Druck- und Frequenzwerte. Die Messbereiche sind mit maximalen 295 mmHg beim Druck und 180 Herzschlägen pro Minute als ausreichend anzusehen. Falls der Hausarzt darauf eingerichtet ist, kann man die Messergebnisse eines bestimmten Zeitraums direkt per E-Mail zur Auswertung in die Praxis schicken.
Mit dem Apple-gebundenen Blutdruckmessgerät steuert man eine bestimmte Zielgruppe an, die eher wenig mit der großen Gruppe der altersbedingten Hypertoniker zu tun hat und nicht unbedingt bereit ist, über 100 Euro bei amazon dafür auszugeben. Jedoch wird die jüngere Klientel der Bluthochdruckpatienten gerne auf das Messmodul von Medisana zurückgreifen, um die Messergebnisse statistisch auszuwerten. Schauen Sie sich die einfach die folgende Video-Demonstration des Herstellers an:
-
Stiftung Warentest
- Erschienen: 28.02.2014 | Ausgabe: 3/2014
- Details zum Test
ohne Endnote
„Eine schicke Optik und einfache Handhabung nützen wenig, wenn die gemessenen Blutdruckwerte nicht stimmen. Außerdem kritisch: Die für die Nutzung des Geräts unverzichtbare App sendet bei der Benutzung die eindeutige Gerätekennung des Smartphones.“