Wie laut ist der Speaker?
Da wo bereits
der Vorgänger zu überzeugen wusste, knüpft Version 2 des Marshall-Klassikers an. Denn der Fokus liegt weiterhin auf dem Klang und weniger auf den Extras. Vielleicht auch um dem Image des lauten Gitarrenherstellers gerecht zu werden, setzt Marshall bei seiner Bluetooth-Referenz wie bei den Gitarren-Amps auf Lautstärke. So spielt dieser Speaker ersten IFA-Berichten zufolge nicht nur laut auf, sondern beschallt verzerrungsfrei auch große Räume auf hohen Lautstärkepegeln. Dafür bürgen unter anderem seine 36 Watt Ausgangsleistung und die Schalldruckangabe von 100,4 dB. Beides Werte, die sich in diesem Umfeld wirklich sehen lassen können.
Was ist nun neu beim Klang?
Der Kilburn II unterstützt jetzt AptX, bedeutet, dass das zugespielte Audio-Material in noch besserer, nämlich in CD-Qualität, wiedergegeben wird, sofern die Klang-Quelle ebenfalls AptX unterstützt. Zudem wirbt der Hersteller mit „multidirektionalem Stereo-Sound“, einem Klang also, der sich in verschiedenen Richtungen gleich gut und in Stereo durchsetzt. Ob dies aber ein nach hinten gerichteter Hochtöner allein zu leisten vermag, darf bezweifelt werden. Wirklichen 360-Grad-Klang kann man auch beim Kilburn II allem Anschein nach nicht erwarten. Glaubt man den ersten IFA-Eindrücken, liefert dieses Modell aber den klaren Referenzsound des Vorgängers, kommt mit voluminösem Raumklang und kontrolliertem Tiefton. Eines der Highlights ist und bleibt auch die Klangregelung: Höhen, Bässe und Lautstärke werden weiterhin über drei Potis kontrolliert und eigenen Vorlieben angepasst. Der Lautstärke-Drehknopf dient dabei gleichzeitig als Ein- und Ausschalter.
Marshall spendiert dieser Version zumindest einen Spritzwasserschutz nach Schutzklasse IPX2: Damit kann man den Lautsprecher zwar nicht untertauchen, aber er verträgt ein paar Wassertropfen. Deshalb sind auch die Anschlüsse teilweise hinter einer Schutzklappe verborgen. Weil Marshall klanglich keine Kompromisse eingeht und vor allem schwere Klangkomponenten in einem vergleichsweise großen Gehäuse verbaut hat, bringt der Kilburn II ein recht hohes Gewicht von 2,5 kg auf die Waage. Daraus folgt, dass er – trotz Tragegurt – schwerer zu transportieren ist, als der Großteil der Konkurrenz. Im Gros bleibt es bei der Standard-Ausstattung: keine Powerbank-Funktion, kein integriertes Radio und auch kein Micro-USB-Port, der den Akku mit Strom versorgt. Während Marshall
bei anderen Speakern aus dem Produktportfolio inzwischen WLAN-Module ergänzt hat, bleibt es beim Kilburn auch klassisch beim Bluetooth-Streaming.
Altbewährtes Design mit Wiedererkennungswert
Letztendlich spielt bei Marshall-Speakern auch der Look eine gewichtige Rolle. Nachwievor erinnert der Kilburn an einen Gitarren-Verstärker in traditioneller Marshall-Optik, auch wenn sich die Abmessungen nun etwas geändert haben.
Was leistet der Akku?
Klangstarke Boliden brauchen potente Akkus. An dieses Rezept hat sich Marshall gehalten und setzt auch im Modelljahr 2018 zum Glück keineswegs nur auf Netzbetrieb, obwohl sich das in dieser Gewichtsklasse anbieten würde. Der Akku kommt mit etwas mehr Power und hält laut Hersteller weiterhin knapp 20 Stunden durch. Wenn das stimmt, dann ist das eine mehr als ordentliche Leistung. Aufgeladen wird der Akku über ein separates Stromkabel, diesmal aber mit Schnellladefunktion. Bereits 20 Minuten am Stromnetz bringen drei weitere Stunden Akkuleistung. Wie lange die Batterie noch hält, kann man bequem an der roten LED-Anzeige auf der Oberseite ablesen. Darüber, ob der Akku auch bei diesem Modell ausgetauscht werden kann, finden sich bisher keine Informationen.
Ist der Preis fair?
Der Kilburn II gehört sicher nicht zu den günstigen Bluetooth-Speakern, doch der recht saftige Preis scheint gerechtfertigt zu sein. Wer hier zugreift muss zwar auf einige Extras verzichten, erhält dafür aber den Referenzklang in dieser Produktkategorie, der sich darüber hinaus über die EQ-Regler den persönlichen Vorlieben anpassen lässt.