Der Paco ist das Schwesternmodell zum Cecilia und wie dieser ein Schülerschreibtisch, dessen Tücken man kennen sollte, bevor man seinem günstigen Kaufpreis nachgibt. Schon allein die diametral entgegengesetzten Kundenbewertungen sprechen ein klare Sprache: Man müsse mit falschen Bohrungen, schlechten Schrauben oder falsch beigelegten Holzdübeln rechnen, in manchen Fällen seien Bohrungen gar nicht gesetzt worden oder zu lange Schrauben im Lieferpaket enthalten. Der Paco sei demnach höchstens etwas für hartgesottene Bastler, deren Nerven durchaus Ikea-erprobt sein sollten. In puncto Verarbeitung bleibe in jedem Fall etliches zu wünschen.
Klein, hübsch, mit Stopper und Schublade...
Doch der Reihe nach. Der Paco ist zunächst einmal ein Schreibtisch, wie man ihn sich in kleinen Jungen-Zimmern vorstellen könnte: Hübsch blau-weiß lackiert, mit seinen Abmessungen (109 x 55 x 62 bis 96 Zentimeter) gerade richtig für ABC-Schützen und dank seiner neigungs- und höhenverstellbaren Arbeitsplatte scheint er sogar einige ergonomische Finessen ganz nach Größe und Entwicklung des Kindes zu besitzen. Eine kleine Schublade nimmt Stifte und Schreibutensilien auf und eine Abrutschsicherung hält Schreib- und Malunterlagen auf Position, auch wenn die Arbeitsplatte ergonomisch günstig schräggestellt ist. Die Platte verstellt man mittels Rasteraufstellung, die Materialien bestehen aus MDF (mitteldichter Faserplatte als vielseitig verwendetem Möbelwerkstoff) und Massivholz – letzteres allerdings in eher marginalen Anteilen.... doch mit allerhand Macken behaftet
Dass es beim Lernen kein Halten mehr gäbe, lässt sich jedoch nicht behaupten. Denn leider sind unter den Käufern etliche Kritiker, die die unterschiedlichsten Macken des Paco ins Visier nehmen. So sei der Tisch derart mit Schadstoffen belastet, dass es zu Niesanfällen und Zungenbelägen komme, man könne das Zimmer in keinem Fall zum Schlafen, zum Lernen allenfalls nach Tagen des gründlichen Auslüftens nutzen. Leider sei auch die Bauanleitung nicht das, was man von einer solchen erwarten dürfe. So seien zum Teil Arbeitschritte zu spät erklärt, andere in ihren Andeutungen kaum zu interpretieren. Zu allem Überfluss seien in der Oberfläche auch schnell die ersten Kratzer zu sehen – kaum denkbar für Eltern mit Kindern, die beizeiten Ordnung in ihren Sachen haben möchten.