LG Electronics war wie stets sehr früh am Ball: Schon auf dem Mobile World Congress in Barcelona, der im Februar 2012 stattfand, wurde mit den L-Modellen eine neue Baureihe angekündigt, die erst jetzt so langsam in die Läden kommt. Das LG Optimus L5 soll hierbei das an die breite Masse der Käuferschaft gerichtete Mittelklasse-Modell darstellen, während das Optimus L3 die Einsteiger anvisiert. Doch es hätte misstrauisch machen sollen, dass LG sich wieder einmal mit technischen Details zurückhielt.
Und tatsächlich: Wie sich jetzt herausgestellt hat, ist LG Electronics seinem Ruf treu geblieben, mehr Wert auf ein schickes Design zu legen als aufs Innenleben. Denn tatsächlich werkelt in dem Handy lediglich ein schwachbrüstiger 800-MHz-Prozessor, der selbst in der Einsteigerklasse keine Lorbeeren mehr einheimsen könnte. Leider hat man auch beim Arbeitsspeicher gegeizt – 512 Megabyte sind für Android 4.0 dann doch schon eine harte Beschränkung. Ersten Tests zufolge sind daher Denksekunden beim Wechsel zwischen Apps und vereinzelte Ruckler nicht zu umgehen.
Und auch die neue Floating-Mass-Technologie dürfte wenig an diesem Eindruck ändern, denn leider muss sich der Nutzer beim 4 Zoll großen Touchscreen mit unverständlich niedrigen 320 x 480 Pixeln Auflösung (HVGA!) begnügen. Da ist es dann auch völlig egal, ob das Bild scheinbar wie bei einem OLED aussehen könnte, wenn trotzdem die Pixel einzeln zu erkennen sind. Auch die restliche Ausstattung kann – bis auf das integrierte NFC – nicht wirklich überzeugen. Abseits der Standards wie HSDPA, WLAN, einer 5-Megapixel-Kamera und 4 Gigabyte Speicher findet sich nicht viel.
Besonders unverschämt ist jedoch, dass den Europäern mal wieder zum gleichen Preis ein schlechteres Produkt angedreht wird. Das LG Optimus L5 kommt zwar zunächst in Deutschland, Frankreich und Großbritannien auf den Markt – aber ohne Dual-SIM-Fähigkeit. Ganz recht: Die dann folgende Gerätewelle in Asien, Lateinamerika und im Nahen Osten wird zwei SIM-Karten gleichzeitig verwenden können. Warum dieses wunderschöne Feature in der europäischen Variante weggelassen wird, ist schlicht unverständlich. Wer das Optimus L5 trotz seiner mageren Ausstattung begehrt, der sollte wenigstens zusehen, seine Finger auf eine Dual-SIM-Importvariante zu bekommen.
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- Erschienen: 15.11.2013 | Ausgabe: 1/2014
- Details zum Test
„befriedigend“
„... Den verfügbaren Speicher von rund 2,6 GB kannst du per Micro-SD-Karte erweitern. Die Kamera liefert mit ihren knapp 5 Megapixeln bei guter Beleuchtung ansehnliche Bilder. Willst du Fotos in soziale Netzwerke hochladen, läuft das zäh, weil der schnelle Upload-Modus HSUPA fehlt. Die Ausdauer ist okay, Senden, Empfangen und Akustik könnten besser sein.“