Lexmark hat dieser Tage einen außergewöhnlichen Multifunktionsdrucker vorgestellt. Das Genesis genannte Drucker wagt tatsächlich, um seinem Namen auch gerecht zu werden, einen Neuanfang auf dem Druckermarkt. Denn anstelle eines Scanmoduls übernimmt ein 10-Megapixelsensor zusammen mit einer Fischaugenlinse die Digitalisierung von Dokumenten. Das Gehäusedesign wurde für diese Zwecke ebenfalls radikal auf den Kopf gestellt.
Speziell das Auf-den-Kopf-stellen nimmt der Genesis fast wörtlich. Der Drucker benötigt eine relativ kleine Grundfläche von 38 x 32 Zentimetern für sich, wächst dafür aber umso mehr in die Höhe, nämlich 41 Zentimeter – das Endergebnis sieht daher so aus, als hätte jemand einen herkömmlichen Drucker auf die Seite gekippt. Zum Scannen wiederum wird die große Vorderseite aufgeklappt und ein Dokument eingelegt, das anschließend abfotografiert wird. Vorteil: Der Vorgang dauert nur drei Sekunden, ist also um einiges kürzer als bei einem Scanner. Der Nachteil wiederum ist offensichtlich: Mehr als eine Seite pro Vorgang ist nicht machbar. Welche Qualität allerdings die Fotoscans haben werden, bleibt abzuwarten.
Bedient wird der Genesis über einen farbigen, kapazitiven 4,3-Zoll-Touchscreen, über den übrigens auch der Zugriff auf Internetdienste läuft. Dazu zählen zum einen die vor allem für den Business-Bereich gedachten Smart Solutions von Lexmark selbst, also Apps, die Druckprozesse vereinfachen oder günstiger machen. Der Genesis hat aber auch einen direkten Zugriff auf Social Media Portale wie Twitter und Facebook sowie weitere Cloud-Anwendungen wie Evernote und Box.net.
Der Genesis ist aber natürlich auch ein voll funktionsfähiger Tintenstrahldrucker, der über WLAN (inklusive n-Standard) in Netzwerke eingebunden werden kann, Duplex-fähig und relativ flott ist (Lexmark kündigt 33/30 Seiten/Minute an), dabei Einzelpatronen einsetzt und über einen Speicherkartenleser sowie eine PictBridge-Schnittstelle verfügt – kurzum: Talente eines Mittelklasse-Multifunktionsdruckers besitzt. In den Handel gehen wird der außergewöhnliche Drucker, der zumindest in puncto Scanfunktion und Design eine avantgardistische Vorreiterrolle übernimmt, Anfang 2011 zu einem Preis von knapp 400 Dollar – vorerst in den Staaten und in Kanada, aber danach sicherlich auch bald bei uns.
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- Erschienen: 18.11.2011 | Ausgabe: 23/2011
- Details zum Test
„gut“ (4 von 5 Sternen)
„Plus: Neuartiges, sehr gutes Design; Extrem schnelle Scans & Kopien.
Mittel: Relativ hoher Anschaffungspreis; Scan von sehr dicken Büchern ist schwierig bis unmöglich.
Minus: -.“