Für wen eignet sich das Produkt?
Es wird bunt in deutschen Wohnzimmern: Dank dem Lenco L-85 halten farbige Plattenspieler Einzug. Das Modell gibt es in sechs Farben und könnte damit auch weibliche Käufer überzeugen. Außerdem präsentiert sich der USB-Plattenspieler äußerst einstiegsfreundlich. Sowohl das „normale“ Abspielen einer Schallplatte als auch das Digitalisieren sind quasi selbsterklärend – was man heutzutage von Plug and Play gewöhnt ist. Dies bedeutet auf der anderen Seite, dass man wenige Einstellungen selbst vornehmen kann: es gibt keine Einstellmöglichkeit für Antiskating, Auflagegewicht oder Pitch. Immerhin ist der Dreher für LPs mit 33 RPM und Singles mit 45 RPM geeignet, es liegt auch ein Single-Puck bei. Sein Haupteinsatzbereich dürfte jedoch das Retten von alten analogen Schätzen ins digitale Zeitalter sein, daher kann er sowohl als Erstgerät für Einsteiger, als auch als Zweitgerät für Vinylfans zum Einsatz kommen.
Stärken und SchwächenDer Lenco ist einer der derzeit wenigen USB-Plattenspieler auf dem Markt, der die Daten direkt auf einen USB-Stick digitalisiert. Dies ist ein riesengroßer Vorteil gegenüber der Konkurrenz, denn der lästige Zwischenschritt – das Verbinden mit einem PC oder MAC – entfällt. Die entsprechende Software ist bereits im Gerät integriert, man kann dank der Split-Taste sogar ein Album getrennt in einzelne Tracks aufnehmen. Ganz automatisch funktioniert der Prozess jedoch auch nicht, doch die wenigen Handgriffe sind zu verschmerzen. Das Ergebnis sind waschechte mp3-Files. Außerdem bietet das Modell einen integrierten Vorverstärker. Da Lautsprecher fehlen und man somit eine Stereoanlage benötigt, ist das ein Stolperstein weniger. Denn die wenigsten Gelegenheitshörer nutzen heute noch einen externen Phono-Preamp – so wie die wenigsten Stereoanlagen heute noch über eine Phonovorstufe verfügen.
Preis-Leistungs-VerhältnisFür den Lenco L-85 zahlt man zum Beispiel bei Amazon knapp über 100 Euro, je nach Farbe. Klanglich darf man bei der Musikwiedergabe keine Wunder erwarten, mit den früheren legendären Lencos hat das Gerät technisch nichts mehr zu tun. Auch die verwendeten Materialien, insbesondere für das Gehäuse, spielen einige Ligen tiefer. Wenn man das Gerät zum einfachen Digitalisieren seiner alten Schallplatten nimmt, ist der Preis jedoch in Ordnung, da der Vorgang ohne weitere Umstände vonstatten geht.