Für wen eignet sich das Produkt?
Der Hersteller des Lenco LS-50 hat für Vinyl-Liebhaber richtig interessante Plattenspieler im Sortiment. Dieses einfachere Modell mit Riemenantrieb bringt jedoch ein paar Eigenheiten mit, welche vor allem die mutmaßlich angesprochenen Analogplatten-Einsteiger kennen sollten. Optisch kann man schon mal nicht meckern, in beiden erhältlichen Ausführungen ein hübsches Teil. Praktisch ist der eingebaute Vorverstärker: Für den Anschluss an die gewöhnlichen Line-Eingänge der meisten Verstärker und Aktiv-Boxen wird nichts weiter benötigt als ein normales HiFi-Kabel mit Cinch/RCA-Steckern. Zudem ist der Apparat mit A/D-Wandler und USB-Schnittstelle ausgestattet, was eine direkte Anbindung an Windows- und Mac-Rechner erlaubt - und die Umwandlung von Schallplatten-Tönen in digitale Dateien unkomplizierter macht.
Stärken und SchwächenÜber den Rand des Plattentellers ragen Langspielplatten nur minimal hinaus, kein Minuspunkt hinsichtlich der mechanischen Stabilität. Merkwürdig allerdings, dass in die Stellfüße zwei kleine Lautsprecher integriert sind, deren Sound mehr Richtung Notlösung geht und gehen muss. Es ist ein Eingeständnis, dass die Optimierung der Audioqualität hier vom Konzept her keine große Rolle spielt. Denn eigentlich wird bei Vinyl-Drehern dieser Bauart mit erheblichem Aufwand versucht, den Einfluss selbst allergeringster Fremdvibrationen zu vermeiden. Auch die Beschreibung „Keramik-Tonabnehmer“ für das die Platten abtastende System und die Reservenadel im Lieferumfang irritieren. Hoffentlich handelt es sich nicht um eine Uralt-Technik, die schnell verschleißt und das Plattenmaterial bereits durch schlichtes Abspielen beschädigen könnte. Nett immerhin, dass eine rudimentäre Anti-Skating-Funktionalität vorhanden ist und neben den beiden Standard-Abspielgeschwindigkeiten die 78 RPM verfügbar sind.
Preis-Leistungs-VerhältnisBei dem Design könnte man mit einem Amazon-Kurs von ungefähr 120 Euro - sowohl für die graue Variante als auch für den Holz-Look - sehr einverstanden sein. Technisch hingegen bleibt ein leiser Zweifel. Vor allem sollten Erwerber zu klären versuchen, was es mit dem verbauten Tonabnehmer-System auf sich hat. Wenigstens sollte für den Kontakt zur Platte kein Saphir im Einsatz sein. Es ist aber auf jeden Fall empfehlenswert, bei der Marke zu bleiben. Mit dem Direktantriebler Lenco L-3808 bietet sie für circa 70 Euro mehr einen der qualitativ und wirtschaftlich ausgewogensten Vinyl-Abspieler überhaupt an.