Für wen eignet sich das Produkt?
Beim flüchtigen Hinsehen wirkt der Ion Audio Max LP wie ein wohlgestalteter, ansonsten aber gewöhnlicher Plattenspieler. Allerdings bemerkt man schnell die in der Chassis-Basisplatte verbauten Lautsprecher. Die sind da irgendwie fehlplatziert, verraten aber die Ausrichtung des Modells: Das soll alles ein bisschen können. Auch mal ohne den Anschluss weiterer Geräte mit analogen Stereo-Klängen unterhalten. Nette Idee, doch nervt das heisere Krächzen der winzigen Dinger nicht? Sogar Gelegenheitshörer? Möglicherweise sehen das die Eltern kleiner Kinder entspannter. Letzteren reicht es bei Märchen- oder Hörspielplatten, dass man überhaupt irgendwas verstehen kann. Anderes als selbst laut sein kann der Apparat jedoch viel besser. Zum Beispiel Vinyl-Kostbarkeiten vor unnötigem Verschleiß bewahren, indem man sie mit seiner Hilfe digitalisiert. Dafür hat das Plattenspieler einen eingebauten A/D-Wandler und USB-Anschluss, beinahe mühelos bringt man Abgetastetes auf Windows- oder Mac-Rechner. Um es dort mit der herstellereigenen EZ-Converter-Software zu bearbeiten, von der es auch eine App-Version gibt.
Stärken und SchwächenOffizielle Produktfotos zeigen den Apparat nur mit aufgelegter LP - vermutlich damit man nicht sofort den Mini-Plattenteller sieht. Können wie hier Langspielplatten nicht vollständig aufliegen, dann vermehrt alleine dieser Umstand während des Betriebs mechanische Instabilitäten, die man beim Kontakt zwischen Platte und Nadel eigentlich vermeiden möchte. Zwar würde der Tonabnehmer sowieso keinen audiophilen Hochgenuss hervorbringen, aber ein Totalversager ist er nicht. Was man bei der analogen Wiedergabe spontan feststellt, für die ein Kopfhörer-Ausgang und Vorverstärker integriert sind. Direktes Anschließen an Verstärker, Aktiv-Boxen und Ähnliches? Kein Problem. Umgekehrt lassen sich Audioquellen auch über die internen Lautsprecher hörbar machen, wovon freundlichst abzuraten ist. Den meisten Erwerbern wird es nicht schwer fallen zu entscheiden, ob in Verbindung mit der gelungenen Formgebung des Gehäuses die Option Uni-Schwarz oder der Holz-Look stimmiger ist.
Preis-Leistungs-VerhältnisDas lobenswerte Prinzip, alles so unkompliziert wie möglich zu machen, hat den Hersteller zum „Erfinder“ des USB-Plattenspielers gemacht. Hier und da geht das auf Kosten der Qualität. Trotzdem - mit dem Analog-Digital-Vinyl-Paket dürfen sich Einsteiger gerne anfreunden. Die bei Amazon für beide Gehäuse-Varianten jeweils geforderten knapp 100 Euro stehen dem nicht entgegen. Jedoch ist für weniger als 70 Euro der ebenfalls halbautomatische Lenco L-3867 USB erhältlich, ohne die entbehrlichen Lautsprecher.