„Der Lancia Flavia bietet amerikanischen Lifestyle, und das zum Tiefstpreis: Vergleichbar grosse Cabrios gibt es nicht für 40000 Franken. Der hohe Verbrauch, der müde Antrieb und das weiche Fahrwerk müssen dafür in Kauf genommen werden.“
„... Wer Sportliches mag, muss den Lancia quälen und sich selbst dazu. Es ist, als träte man in Sakko und Krawatte zum Marathonlauf an. Ebenso aufs Gleiten und Cruisen ausgelegt ist das Fahrwerk. Die US-Wurzeln ins Sportliche zu verfestigen hätte den Charakter des Autos zerstört, so aber: stimmiger Komfort, aber Schwammiges oder Unpräzises ist nicht fühlbar. ...“
„... In Verbindung mit der Sechsgang-Automatik kommt der 1,8-Tonner nur behäbig in Fahrt und gibt selbst bei kleinen Steigungen schon ein gequältes Stöhnen von sich. Da hätten die Italiener lieber den 3,6-Liter-V6 übernommen, der das US-Pendant mit 287 PS antreibt. ...“
Erschienen: 24.08.2012 |
Ausgabe: Nr. 9-10 (September/Oktober 2012)
„Der Flavia sei jenen empfohlen, die einen sanften Cruiser für warme Tage suchen. Man sitzt bequem, recht zugfrei auch bei höherem Speed und selbst zwei Erwachsene im Fond können kommod reisen. Wer jedoch ein sportliches Cabrio sucht, wird mit dem Italo-Ami nicht glücklich: Trotz 2,4-Liter-Maschine und 170 PS wirkt der Wagen in Verbindung mit der Automatik untermotorisiert. ...“
„Dolce Vita hin oder her: Als offener Viersitzer zum Cruisen erfüllt der Flavia seinen Zweck, mehr aber auch nicht. Kurven sind nicht seine Stärke, bei der Verarbeitung im Innenraum sollte man nicht zu genau hinschauen, und der Motor ist nicht mehr state of the art. Nahezu konkurrenzlos ist dafür der Preis.“
„... Handeln wir gleich den einzigen Schwachpunkt des Autos ab, den Motor: Der 2,4-Liter-Vierzylinder ist bekannt aus dem Jeep Compass. Er ist recht leise und harmoniert mit der Sechsgangautomatik gut, solange man dem Gaspedal nicht zu sehr nahetritt. ... Dazu ein akzeptables Verarbeitungsniveau, gute Materialqualität, hübsche Gestaltung. ...“
Info:
Dieses Produkt wurde von Autorevue in Ausgabe 2/2013 erneut getestet mit gleicher Bewertung.
„Preis und Exklusivität sind die größten Stärken des Flavia, dem es gegenüber den Rivalen allerdings an Feinschliff mangelt. Das gilt vor allem für den trägen Antrieb. Dagegen überzeugt die gute Verarbeitung.“
„Ein US-Cabrio als Lancia. Puristen mag das ein Grauen sein. Aber vielleicht scheint die italienische Traditionsmarke so überleben zu können. Die Flavia fährt mit überaltertem Antrieb, bietet aber vier Sitze und viel Komfort.“
„... Enge Kurven sind nicht die Domäne des Flavia. So gut das Cabrio geradeaus läuft, so laut geben die Reifen schon bei niedrigen Geschwindigkeiten in Kurven quietschend deutliche Unmutssignale. Und das, obwohl die grossen 18-Zoll-Räder die passenden Voraussetzungen für ambitioniertere Vorwärtsbewegung auf kurvigen Strecken sein könnten. ...“
Info:
Dieses Produkt wurde von Automobil Revue in Ausgabe 38/2013 erneut getestet mit gleicher Bewertung.
Unser Fazit
16.07.2012
Flavia 2.4 Automatik (125 kW) [11]
Italienerin mit US-Wurzeln
Das Lancia-Cabrio mit dem Namen Flavia stammt aus der Kooperation der Italiener mit dem amerikanischen Chrysler-Konzern. Wer schon einmal das Modell 200 C des US-Autobauers gesehen hat, dem wird die Flavia (weiblich, wie etwa auch die Giulia von Alfa Romeo) bekannt vorkommen. Sie ist ein großzügiges Viersitzer-Cabrio, das aber leider so wenig südländisches Flair verbreitet wie ein Big Mac mit Cola.
Gegenseitige Rettung
Nach der gescheiterten Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz geht Chrysler, inzwischen mehrheitlich in Fiat-Besitz, eine neue Partnerschaft ein. Diesmal mit einer Marke, die mit dem Autobauer aus Michigan eine Gemeinsamkeit hat: Die Fiat-Tochter Lancia gilt ebenfalls als angeschlagen und hat weitaus bessere Zeiten gesehen. Lancia war einst für innovative Technik bekannt und schrieb mit dem Stratos und dem Delta Integrale sogar Rallye-Geschichte, ist aber innerhalb der Fiat-Gruppe seit Jahren auf der Suche nach einem Platz, der das Überleben sichert.
Großer Vierzylinder mit hohem Verbrauch
Ob man alte Fans der italienischen Traditionsmarke halten kann, indem man US-Autos geringfügig umbaut und mit Lancia-Plaketten versieht, ist mehr als fraglich. Immerhin, beim Motor der Flavia ist man alten Zeiten treu geblieben und hat sich nicht an den neuen Downsizing-Trend gehängt. 170 PS werden aus beachtlichen 2,4 Litern Hubraum geschöpft. Der große Vierzylinder ist leider auch beim Verbrauch nicht auf der Höhe der Zeit. Tester der Auto Bild stellten bei schnellerer Fahrweise auf der Autobahn fest, dass die Flavia sich 14 Liter Super auf 100 Kilometer genehmigte. Die Spitzengeschwindigkeit von 195 Stundenkilometern wird man bei solchem Benzindurst eher selten ausreizen. Das Fahrzeug taugt ohnehin eher zum gemütlichen Dahinrollen. Der Motor lässt ein wenig ein Laufkultur vermissen, und die Sechsgangautomatik wechselt oft unnötig die Fahrstufen.
Großzügiges Elektronik-Paket
Das Verdeck lässt sich nur in Stand versenken und schränkt dann den Platz im Kofferraum deutlich ein. Die Ausstattung ist opulent, besonders an moderner Elektronik wurde nicht gespart. Zum Preis von 36900 EUR erhält man ein Cabrio, das Open-Air-Fans anspricht, die nicht auf eine typisch italienische Identität Wert legen, sondern sich mit der Chrysler-Prägung dieses Wagens arrangieren können.
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