Mehr denn je zeichnete sich auf der diesjährigen Eurobike der Trend Richtung Elektrobike ab. Viele Hersteller sprangen halbherzig auf, indem sie - kurz gesagt - einfach ein Fahrrad mit Motor in ihr Sortiment aufnahmen. Anders Karbon Kinetics: Das Gocycle ist ein eigenständiges, schön designtes, in der Technik ausgefeiltes, urbanes Elektrofahrrad. Dafür wurde es auch gleich mit dem GOLD-Eurobike-Award belohnt.
Es macht einen flinken Eindruck, das schneeweiße Gocycle, und es stellt sich auch als äußerst gewitzt heraus. Kette und Batterie sind gänzlich im Rahmen versteckt, was dem Gocycle auch seine Anmut verleiht. Die Batterie ist in rund drei Stunden aufgeladen und treibt das Gocycle ca. 13 bis 32 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von mindestens 24 km/h an. Sie ist, entgegen dem Trend, nicht aus Lithium, sondern aus NiMh. Nickel-Metallhydrid-Akkumulatoren sind ebenfalls leistungsstarke Batterien, aber schwerer als Lihtium-Ionen-Batterien. Der Hersteller empfand den Anstieg des Preises, den Lithium-Batterien verursachen würden, gegenüber einer verhältnismäßig geringen Gewichtsreduktion für nicht gerechtfertigt. Das Gocycle ist mit seinen rund 16 Kilogramm (inkl. Motor und Schutzbleche) so schon kein Schwergewicht. Auf die Batterie erhält man zwei Jahre Garantie. Die Kraftunterstützung kann einfach während des Fahrens auf Knopfdruck eingeschaltet werden und wenn die Batterie leer ist, wird ein Pieps-Alarm ausgelöst.
Der Rahmen des Gocycle ist aus einer mit Stahl gefüllten langlebigen Magnesium-Legierung. Ein auf sein Patent wartendes, integriertes Sicherheitsschloss macht das Gocycle perfekt für den Gebrauch in der Stadt. Außerdem ist es in ein schönes Rollköfferchen verpackbar. Zusammengebaut kostet das Elektro-City-Bike umgerechnet rund 1375 Euro, was doch noch ein satter Preis ist. Die Zerlegung des Gocycles in sein Köfferchen sieht nicht so einfach aus wie bei anderen Falträdern, die Räder sind jedoch sehr einfach abnehmbar und die aufgeworfene Batterien-Frage ob Lithium-Ionen oder NiMh ist sowieso ein endloser Streitpunkt.
Was neben dem weißen Flitzer auch noch gefällt, ist die professionell designte Herstellerpage, mit einer schön aufgebauten Demo des Gocycles. Auf jeden Fall sehenswert!
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- Erschienen: 30.07.2010 | Ausgabe: 4/2010
- Details zum Test
ohne Endnote
„Das unkonventionelle Gocycle begeistert mit Fahrradtechnik vom Feinsten, gepaart mit einem ordentlichen Elektroantrieb für nicht zu lange Touren. Toll.“