Interlink Anton

Der Schülerschreibtisch Anton von Interlink wirkt auf den ersten Blick ein wenig arg schlicht: Schmale Tischplatt in kargem Weiß, das Gestell aus nüchternem Metall, und außer dem Bemühen um ergonomische Ansätze mit höhen- und neigungsverstellbarer Tischplatte gibt es keine Ablagemöglichkeiten für Bücher, Schreibutensilien unter der Platte oder eine Ranzenaufhänung seitlich, wie sie selbst einfachere Kinderschreibtische am Markt bieten. Der Kindertisch ist trotzdem beliebt, wie Kundenbewertungen zeigen – primär überall da, wo einfach nur ein Basismodell für den Anfang gesucht wird.

Kommt ohne Bücherablage und Abrutschsicherung aus...
Ganz offensichtlich ist der Anton das klassische Basismodell der modernen Generation, das heißt: Zwar mit höhen- und neigungsverstellbarer Tischplatte, wie sie heute (noch immer) von führenden Experten für eine gesunde Sitzhaltung der Kids mit aufrechtem Kopf und Rumpf und zur Vermeidung von Rücken- und Kopfschmerzen empfohlen wird; im Prinzip war es das aber auch schon an nennenswerter Ausstattung. Man verzichtet auf Bücherablagefach und Schublade, Ranzenhalterung oder gar eine nur partiell – etwa für einen Rechner – absenkbare Tischplatte. Noch nicht einmal eine Abrutschsicherung hat der Hersteller der weiß lackierten Faserplatte spendiert – nur eine quer über die ganze Breite führende Stifteablage, die den unteren Abschluss bildet.

...bietet im Gegenzug aber viel Beinfreiheit

Wo Wettbewerber mit einem großen Einstellbereich bei der Tischhöhe von der Grundschule bis fast auf Abitur-Höhe aufwarten können – häufig endet die Variationsbreite wertiger Modelle erst bei 92 Zentimetern -, gibt der Anton seine höchstmögliche Einstellung schon bei 79 Zentimtern ab. Umgekehrt lässt er durchaus zweifeln, ob dessen Mindesthöhe von 66 Zentimetern tatsächlich für einen ABC-Zwerg geeignet ist und sich der Anton daher einem ähnlichen Vorwurf stellen muss wie etwa der Idimex Carina oder der Dolphin-Kinderschreibtisch: Beide waren wegen ihrer Beschränkung auf ein enges Wachstumszeitfenster der Kinder im Schreibtischvergleich der Verbraucherzeitschrift Ökotest (2/2011) negativ aufgefallen.

Gefahrlose Verstellmöglichkeiten?

Andererseits ist die Ergonomie eines Schülerschreibtisches nicht allein am Einstellbereich zu messen, auch die Beinfreiheit und die Feinabstufung, mit der die Neigung vestellt wird, fließen in ein Gesamturteil mit ein. Und an dieser Stelle kommt ihm der Verzicht auf jeglichen Unterbau zugute, der zwar Ersatzablagen wie Rollcontainer oder andere Erweiterungsmöglichkeiten fordert, doch andererseit auch deutlich mehr Gestaltungsfreiraum lässt. Was es sonst noch zu wünschen gäbe? Nun, dass die Kleinen die Tischplatte sicher (!) und ganz leicht selbst vornehmen können. Mit der Ökotest-Erkenntnis (2012), dass es absolute Sicherheit bei Tischen mit Verstellmöglichkeit nicht geben könne, lässt sich für den Anton durchaus eine Empfehlung aussprechen. Andererseits: knapp 85 EUR (Amazon) sind für ein solch schlichtes Basismodell auch etwas viel.