Wie schon länger erwartet hat der taiwanische Hersteller HTC nun einen Nachfolger für sein erst vor sechs Monaten auf den Markt gebrachtes One X vorgestellt. Das neue Flaggschiff gleicht seinem unmittelbaren Vorgänger in weiten Teilen, hat aber etwas mehr Power unter der Haube. So kommt zwar erneut der Quad-Core-Chipsatz Nvidia Tegra 3 zum Einsatz, dieser ist jedoch nunmehr auf 1,7 GHz getaktet anstelle von zuvor 1,5 GHz. Zudem kommt eine leistungsfähigere GPU zum Einsatz, der RAM bleibt jedoch bei 1 Gigabyte.
Größerer Akku und etwas flachere Bauweise
Neben der leicht erhöhten Prozessorleistung und schnelleren Grafikverarbeitung gibt es auch noch einen größeren Akku. Dieser fasst nun 2.100 mAh Nennladung anstelle von 1.800 mAh, was jedoch zumindest teilweise durch den höher getakteten Prozessor wieder aufgefressen werden dürfte. Die neuen Innereien scheinen zudem kleiner auszufallen, denn das Gehäuse misst jetzt nur noch 8,9 Millimeter in der Tiefe – zuvor waren es 9,3 Millimeter. Das Aussehen des Handys hat sich jedoch nicht verändert, ebensowenig wie der Großteil der Ausstattung.
Ansonsten bleibt alles beim Alten
So wird auch das HTC One X+ über einen 4,7 Zoll großen LCD2-Touchscreen mit 720 x 1.280 Pixeln Auflösung bedient, der durch eine Schicht aus Gorilla Glas 2 geschützt wird. Zu den Multimedia-Funktionen gehören eine 8-Megapixel-Kamera mit großer f/2.0-Blende, BSI-Sensor, LED-Blitzlicht sowie Full-HD-Videofähigkeit, ein
GPS-Empfänger und ein MP3-Player mit Beats-Audio-Unterstützung. Dank
NFC können auch Kopfhörer verwendet werden, die mittels NFC-Pairing besonders einfach gekoppelt werden können.
Wieder verschiedene Speichervarianten
Das HTC One X+ soll wieder in verschiedenen Speicherversionen auf den Markt kommen, wobei der 32 oder 64 Gigabyte große Speicher fest intern verbaut ist und nicht via Speicherkarte erweitert werden kann. Allerdings können Nutzer ihre Daten in den Online-Speicher Dropbox hochladen. Neu ist somit die 64-Gigabyte-Variante, während es das 32-Gigabyte-Modell schon beim bisherigen One X gab. Als Betriebssystem kommt in dem neuen Highend-Smartphone die neueste
Android-Version 4.1 Jelly Bean zum Einsatz, welche unter der hauseigenen Benutzeroberfläche Sense 4+ (4.5) versteckt wurde.
Warum so teuer?
Doch bei allen schönen Neuerungen will keine rechte Freude aufkommen: Denn obwohl das One X bereits bei rund 450 Euro angelangt ist, soll das One X+ wieder für rund 650 Euro in den Handel kommen. Und das ist nun wahrlich unverständlich: De facto wurde nur etwas an der Leistungsschraube gedreht – und der Kunde soll nun 200 Euro für magere 200 MHz Zusatzleistung sowie einen größeren Speicher hinblättern? Und seine Bestandskunden verprellt HTC ebenso: Denen wird mit dem One X+ signalisiert, dass sie im Grunde veraltete Hardware gekauft haben. War das One X+ so überhaupt notwendig? Hätte es nicht ein komplett überarbeitetes Flaggschiff im nächsten Frühjahr auch getan?