Die meisten 27-Zöller, die derzeit zu einem niedrigen Preis auf den Markt kommen, bieten lediglich mehr Bildfläche, da ihre Auflösung der eines 24- oder 22-Zöllers entspricht. Der ZR2740w hingegen besitzt eine Auflösung von 2.560 mal 1.440 Pixel, das heißt, das Gerät bietet auf seinen fast 70 Zentimetern Bilddiagonalen auch deutlich mehr Bildinformationen. Daraus und aus dem hochwertigen Panel sowie einem flexiblen Standfuß erklärt sich auch der deutlich höhere Preis des von HP angeboteten Bildschirms.
Die meisten 27-Zöller „blähen“ lediglich die Bildfläche und -information eines 24-Zöllers um drei weitere Zoll auf, das heißt: lediglich die Symbole und Schriften sind größer, ein detaillreicheres Bild hingegen kann von der üppigen Bildfläche nicht erwartet werden. Dies hat den Vorteil, dass der Bildschirm relativ weit vom Benutzer aufgestellt werden kann, ohne dass die Augen darunter leiden. Wer sich jedoch in der Hoffnung, auch mehr Bildinformationen zu erhalten, für einen 27 Zöller entschieden hat, wird eher enttäuscht sein.
Außerdem stecken in vielen aktuellen Geräten aus Kostengründen TN-Panels, die recht preiswert in der Herstellung und außerdem ziemlich schnell sind – schließlich sind die Monitorboliden in der Regel hauptsächlich für die Wiedergabe von Multimedia-Inhalten gedacht. Der HP hingegen setzt auf ein IPS-Panel, das sich durch einen deutlich höheren Einblickwinkel sowie eine bessere Farbwiedergabe auszeichnet – wie ihm auch ein erster Test des Internetportals Tftcentral bestätigt hat. Darüber hinaus zeigt sich der Bildschirm auch sehr flexibel in puncto Helligkeit. Der User hat die Wahl, einen Wert zwischen 50 und 380 cd/m² einzustellen, beides übrigens außergewöhnliche Werte für einen Consumer-LCD, um den Bildschirm für sehr dunkles und sehr helles Umgebungslicht zu präparieren. Leider, so der Hauptkritikpunkt des erwähnten Tests an dem Gerät, fällt das OSD Menü ansonsten recht dürftig aus. Der User habe zum Beispiel weder über den Kontrast noch über die Overdrive-Funktion die volle Kontrolle. Immerhin sei er ab Werk gut voreingestellt, sodass dieses Manko zumindest für User, die es nicht danach drängt, ihren Monitor zu kalibrieren, wenig ins Gewicht fällt.
Außerordentlich flexibel lässt sich dafür das Display auf den Standpunkt des Betrachter ausrichten. Denn der Bildschirm kann in der Höhe verstellt, um 45 Grad nach links/rechts geschwenkt, um -5/+35 Grad geneigt sowie um 90 Grad hochkant gedreht werden (Pivot) – fast mustergültig also und daher bestens für den Einsatz in einem Büro geeignet. An Anschlüssen sind DVI und DisplayPort vorhanden, und laut Tftcentral kann das Gerät auch problemlos für Multimedia-Inhalte, darunter auch schnelle Spiele, eingesetzt werden.
Mit Ausnahme des dürftigen Menüs sowie eines für ein IPS-Panel nicht 100 Prozent überzeugenden Schwarzwertes und Kontrastes sei, so lautet das Fazit des erwähnten Tests, der HP auf jeden Fall eine Überlegung wert, zumal er, so muss ergänzt werden, etliche Konkurrenten mit TN-Panel und niedrigerer Auflösung locker aussticht. Ob seine Vorzüge allerdings genug an Mehrwert bieten, um den deutlich höheren Preis zu rechtfertigen, ist schwer zu sagen. Aktuell liegt der HP bei mindestens 600 Euro (Amazon), kommt also rund doppelt so teuer wie die Schnäppchenmodelle in diesem Segment, und diese saftige Differenz muss erst einmal verdaut werden. – Der Test (englisch) kann auf der Homepage von Tftcentral kostenlos nachgelesen werden.
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- Erschienen: 25.03.2013 | Ausgabe: 8/2013
- Details zum Test
ohne Endnote
Blickwinkelabhängigkeit: „gut“;
Kontrasthöhe: „sehr gut“;
Farbraum: „gut“;
Graustufenauflösung: „sehr gut“;
Ausleuchtung: „zufriedenstellend“;
Spieletauglichkeit (Schaltzeiten): „zufriedenstellend“;
Bildqualität im Videobetrieb: „gut“;
Gehäuseverarbeitung / Mechanik: „sehr gut“;
Bedienung / OSM: „schlecht“.