Erst am 18. August 2011 hat der Elektronikhersteller Hewlett-Packard bekannt gegeben, den Verkauf aller webOS-Geräte einstellen und die Entwicklung des Betriebssystems einstellen zu wollen. Schon beginnt der Ausverkauf der verbliebenen Geräte – darunter des (eigentlich noch gar nicht veröffentlichten) Smartphones Pre3 und des Tablet-PCs TouchPad. Die Preise purzeln, und das auch im offiziellen HP Store. So kostet das Tablet HP TouchPad in der 16-Gigabyte-Version mittlerweile nur noch 99 Euro.
Andere Shops haben den Preis übernommen. Unter anderem die Anbieter cyberport.de und notebooksbilliger.de haben mit massiven Preissenkungen nachgezogen, die Server von cyberport.de haben zeitweise unter dem Ansturm der Kundschaft kapituliert. Das Angebot ist aber auch eine kleine Sensation, denn so billig dürfte es lange Zeit kein Highend-Produkt dieser Art mehr zu kaufen geben: Das Gerät besitzt einen 9,7 Zoll großen XGA-Bildschirm (1.024 x 768 Pixel Auflösung) im 4:3-Format und wird von einem Dual-Core-Prozessor mit 1,2 GHz Taktrate angetrieben.
Zur Ausstattung gehören die üblichen Merkmale wie ein WLAN-Modul, ein A-GPS-Empfänger, eine 1,3-Megapixel-Kamera für Videochats, Licht- und Beschleunigungssensoren, ein Lagesensor sowie ein digitaler Kompass. Besonders erfreulich fällt die Akkugröße aus: Mit 6.300 mAh Nennladung bietet sie genügend Saft, um vielen Konkurrenzmodellen davonlaufen zu können. Insgesamt gehört das HP TouchPad vielleicht nicht mehr zur Eliteklasse, aber doch zu den besten Produkten der zweiten Reihe – und hat bis vor Kurzem noch je nach Ausstattung 400 bis 600 Euro gekostet.
Und auch die anderen Versionen (mit UMTS-Funkmodul oder größerem Speicher) wurden drastisch im Preis reduziert. Es lohnt sich also, den Blick ein wenig schweifen zu lassen: Mag die billigste 16-Gigabyte-Version auch schnell ausverkauft sein, so findet sich doch sicherlich eine nur unwesentlich teurere, besser ausgestattete Variante. Natürlich hat all das einen wichtigen Haken: webOS gehört bei allen Vorzügen zu den nach wie vor am schlechtesten mit Apps versorgten Systemen. Und angesichts von HPs Rückzug wird da auch kaum noch großartig etwas nachkommen.
Andererseits: Zumindest die 99 Euro entsprechen dem Preis klassischer Billig-Tablets. Die können ebenso wenig auf eine breite App-Basis zurückgreifen und besitzen eine erheblich schlechtere Hardware-Ausstattung. Also zumindest für Leute, die nur mal Mails lesen, im Internet surfen und E-Books lesen möchten, mag sich das Gerät jetzt lohnen.
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- Erschienen: 02.09.2011 | Ausgabe: 10/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (343 von 500 Punkten)
Ausdauer: „gut“ (63 von 75 Punkten);
Ausstattung: „ausreichend“ (86 von 150 Punkten);
Handhabung: „befriedigend“ (128 von 175 Punkten);
Messwerte: „befriedigend“ (66 von 100 Punkten).