Neben dem Unfallschutz als zentralem Produktnutzen prüfen die Kindersitztester regelmäßig auch Handhabung und Ergonomie eines Kinder-Rückhaltesystems. Denn nur ein ausgewogenes Trio aus diesen drei Faktoren sichert auch ein gutes test-Qualitätsurteil. Beim Heyner Multiprotect Aero, einem rund 110 Euro (Amazon) teuren Sitz der ECE-Gruppen I-III des Brandenburger Vertriebsunternehmens, ist dies zwar grundsätzlich gelungen, doch könnte es noch besser sein: „Befriedigend“ (Stiftung Warentest 6/2015) in der Endnote ist nichts, was Eltern sich von einem langjährig genutzten Generationensitz erwarten.
Mitwachsend, mit gutem Seitenschutz
Doch der Reihe nach. Der Multiprotect Aero ist ein mitwachsender Kindersitz im engeren Sinn – das heißt: verwendbar direkt nach der Babyschale und bis zum Ende der Kindersitzpflicht, konkret für die Gewichtsklasse von 9 bis 36 Kilogramm und für Kinder von etwa neun Monaten bis zwölf Jahren. Sein Profil: Mit 4,6 Kilogramm ist er einer der leichtesten seiner Gattung, zur Montage mit dem Autogurt gedacht und in der unteren Gewichtsklasse mit einem sitzeigenen Fünfpunktgurt zur Sicherung des Kindes ausgestattet. Die Warentester bescheinigen ihm in punkto Frontaufprall eine durchschnittliche, beim Seitenschutz sogar eine gute Leistung. Allerdings lässt er in den Disziplinen Handhabung und Platzbedarf im Fahrzeug zu wünschen.Ungünstiger Gurtverlauf, leichtes Fehlbedienrisiko
Und leider trüben noch weitere Schwächen die Bilanz, an vorderster Front die bei Generationensitzen so häufige Einschränkung des Schutz- und Komfortniveaus in allen Gewichtsklassen – schließlich kann ein solcher Sitz nicht für alle Kinder gleichermaßen gut passen. Obwohl er sich im Kopfbereich mehrfach an die Größe des Kindes anpassen lässt, lässt der Gurtverlauf kein gutes Testresultat mehr zu. Wie zu erwarten, gelingt ihm auch der Zielkonflikt zwischen Gewicht, Platzbedarf im Auto und Platzangebot für das Kind nicht auf überzeugende Weise. So reichte es im Einzeltest der Stiftung Warentest vom Mai 2015 im Ergebnis nur für die Note 3,2. Auch das leichte Fehlbedienungsrisiko für Menschen, die mit dem System nicht vertraut sind, musste zuungunsten des Sitzes in die Wertung mit einfließen.