Ein Sitzerhöher ist genug? Im Prinzip schon, wenn man die Bedenken von ADAC ignoriert, nach denen Eltern solche Sitzkissen wie den Hauck Booster höchstens als Notlösung begreifen sollten. Doch den Rezensionen nach zu urteilen ist er noch nicht einmal das: Weil die Isofix-Rastarme nicht der Länge nach verstellbar sind, bildet sich je nach Fahrzeugfabrikat ein mehr oder weniger breiter Spalt zwischen Sitz und Sitzbank. Folglich sitzt Ihr Kind entweder im Hohlkreuz, weil es während der Fahrt versuchen wird, mit dem Oberkörper Kontakt zur Rückbank zu bekommen; oder wie auf einer Strafbank, weil die harte Sitzkante in den Po drückt. Es bliebe also nur, den Booster mit dem normalen Fahrzeug-Dreipunktgurt zu befestigen.
Aber das sind nicht die einzigen Nachteile. Allein die Sitzbreite ist so gewählt, dass er nicht einmal zwischen die Gurtschlösser auf der Rückbank passt. Mit dem bequemen Handling eines Isofix-Sitzes gibt es keine Gemeinsamkeiten. Welchen Grund sollte es geben, die Rastarme zwar schwenk- aber nicht ausfahrbar zu konstruieren? Fazit: Ein Blindgänger eines Kindersitzes in seiner extremsten Form. Einmal, weil ihm wie allen Sitzerhöhern die so wichtige Kopf- und Seitenabstützung fehlt; zum anderen, weil er noch nicht einmal ins Auto passt. Soll es partout ein Sitzbooster sein, lässt sich allenfalls der Osann Junior Isofix vertreten – aber auch nur als absolute Notlösung zum Beispiel dann, wenn Ihr Kind kurz in einem fremden Auto mitfährt.
04.06.2020