Der Giro Rodeo ist auf den ersten Blick ein klassischer Mitfahrerhelm: Mit seiner glatten Oberfläche und dem steilen Heck erlaubt er dem Kind eine entspannte Körperhaltung auch in Kinderfahrradsitzen ohne Helmaussparung in der Rückenlehne, aber auch in Fahrradtrailern oder Kinderwagen. Mit seinem AcuDial getauften Anpassungssystem verspricht er einfache Größenanpassung. Doch mit seinen großzügigen Belüftungslöchern eignet er sich auch als sportlicher Universalhelm für ältere Kinder, die selbst schon mobil sind und bei körperlicher Anstrengung des Schutzes vor Hitzestau bedürfen.
Leicht und luftig: Microshell-Außenschale
Mit seiner Einheitsgröße für Kopfumfänge von 50 bis 55 Zentimeter ist der Rodeo der passende Helm für das Grundschulalter. Beim Helmaufbau setzt Giro auf Microshell – ein im Vergleich zum Hardshell-Helmtyp grundsätzlich gleichwertige Bauart, bei der sich über den inneren Schaumkern eine hauchdünne Kunststoffschale spannt, während bei den Hardshelltypen eine bis zu 2 Millimeter starke Kunststoffschicht gezogen ist. Mit ihren leichteren und meist kühleren Trageeigenschaften zeichnen sich Microshell-Bauweisen durch eine bevorzugte Verwendung im Freizeit- und Jugendbereich aus, während Hardshellhelme ihre Stärken bei den Extremsportarten ausspielen. Kurz: Dass beim Rodeo die äußere Schale auf Druck leicht nachgibt, begründet keinesfalls einen Qualitätsmangel.
Stabile Helmstruktur in Inmold-Verbundbauweise
Zweifel an der Qualität eines Kinderhelms sind vielmehr dann berechtigt, wenn die Luftzirkulation nicht gewährleistet oder der dämpfende Schaumkern nicht solide genug mit der Oberschale verbunden ist. Der Blick auf Details des Rodeo vermeldet ein sehr ordentliches Sicherheitsniveau: Das Datenblatt liefert klare Hinweise auf die besonders sichere, weil solide Inmold-Verbundbauweise. Mit dem Inmoldverfahren gelingen extrem stabile Helmstrukturen und besonders schlagzähe und langlebige Helme. In der Regel sind Inmoldhelme auf einem deutlich höheren Sicherheitsniveau anzusiedeln als Modelle, deren Schaumkern nur punktuell mit der Außenschale verklebt ist. Zudem sind sie besonders leicht, wie auch der Rodeo mit nur 256 Gramm bestätigt.Große Belüftungslöcher mit Insektenschutz
Auch mit Ausstattungsdetails kann er punkten: Das eingearbeitete Visier bürgt für erhöhten Gesichtsschutz, die Helmschale umschließt den Kopf großflächig bis in Stirn und Nacken. Sechs großflächig dimensionierte Belüftungsöffnungen sorgen für kühle Verhältnisse, wobei in drei im Stirnbereich positionierten Lufteinlässen Insektennetze eingearbeitet sind. Bei direkter Sonneneinstrahlung könnte den Giro der Vorwurf treffen, keinen ausreichenden UV-Schutz für die Kopfhaut zu bieten. In diesem Bereich muss man offenbar Abstriche machen, während etwa bei Uvex viel Entwicklungsarbeit in derartige Helmkomponenten geflossen ist. Weiterer Kritikpunkt: Für ausreichende Sichtbarkeit sorgen weder Reflektoren noch LED-Lichter, hier sollte unbedingt nachgerüstet werden. Erhältlich ist er für 21 EUR (Amazon) in verschiedenen Dekoren.