An wen richtet sich das E560A PLUS?
Grundsätzlich handelt es sich beim Gigaset E560A um ein Familientelefon, das alle Generationen unter einem Dach gleichermaßen ansprechen und daher einen Kompromiss aus klassischen Seniorentelefon-Merkmalen sowie modernem Design bieten soll. Hier fehlt die sonst doch recht typische Wuchtigkeit von Seniorengeräten, abgesehen von den großen Einzeltasten mit übergroßer Beschriftung deutet zunächst einmal nichts auf die Ausrichtung hin. Bei näherem Blick erkennt man dann natürlich andere untrügliche Anzeichen für die Senioren-Kompatibilität wie etwa die vier Direktwahltasten am Mobilteil, die optische Leuchtdiode zur Anzeige eingehender Anrufe oder den SOS-Knopf auf der Rückseite. All dies wurde aber angenehm dezent ins Gesamtkonzept integriert.
Die PLUS-Ausführung des Telefons richtet sich dann schon mehr an ältere Menschen denn an Familien, da hier Teil des Sets gleich noch ein Handsender ist. Dieser dient als zusätzlicher mobiler SOS-Notknopf, der bequem an der Kleidung befestigt oder in der Hosentasche getragen werden kann. So kann der Nutzer auch an komplett anderer Stelle der Wohnung in einem Notfall noch Hilfe organisieren, wenn das doch größere Mobilteil in der Ladestation steht. Auch der Notruf-Clip ist mit der Basisstation wie ein Mobilteil gekoppelt, kann aber eben nur den SOS-Ruf auslösen. In diesem Fall startet dasselbe Prozedere wie bei Druck auf den Knopf hinten am Mobilteil, zusätzlich aktiviert der Clip einen Freisprecher.
Wie funktioniert die SOS-Funktion?
Die Notruffunktion des E560A gilt als sehr ausgereift. Dies liegt vor allem daran, dass solche Hilferufe nicht in Anrufbeantwortern hängen bleiben können. Die Funktion ruft nach Auslösen am Mobilteil oder per mitgeliefertem Handsender hartnäckig nacheinander mehrere Rufnummern an, bis jemand den Notruf entgegennimmt. Das Gegenüber muss die Annahme aber manuell per Druck auf die "5" bestätigen – so bleibt der Notruf nicht im Anrufbeantworter hängen. Geschieht dies nicht in einem vorbestimmten Zeitraum, springt die Automatik zur nächsten Rufnummer über und führt dort das gleiche Prozedere durch.
Gibt es Kritik seitens der Benutzer?
In Teilen wird die nicht ganz konsequent zu Ende gedachte Bedienlogik kritisiert. So zeigt das Display beispielsweise bei eingehenden Anrufen zunächst ganz kurz in kleiner Schrift den Anrufernamen, danach aber nur noch die groß dargestellte Rufnummer. Die wiederum läuft durchs Bild, da sie aufgrund ihrer Größe nicht in Gänze dargestellt werden kann. Das ist zwar bei Seniorentelefonen üblich, wird aber auch immer wieder kritisiert – so auch hier.Darüber hinaus verträgt sich das Gigaset E560A nicht sonderlich gut mit Routern wie den beliebten FRITZ!Boxen. Eine direkte Anmeldung an der integrierten DECT-Basis führt dazu, dass selbst Standardmerkmale wie Anruferlisten oder das Telefonbuch nicht zuverlässig synchronisiert werden oder aufrufbar sind. Denn das E560A PLUS ist noch ein klassisches analoges Telefon, das man am besten in den Analog-Slot des Routers einstöpselt, anstatt nur das Mobilteil anzumelden. Es gehört noch nicht zur neueren HX-Gerätegeneration, die dezidiert für die Nutzung an IP-Anschlüssen entwickelt wurde.