Die Topgrafikkarte des bekannten Mainboard-Herstellers hat viel mit einem Lamborghini gemeinsam. Sie ist extrem schnell, kostet eine Menge Geld und produziert unter voller Last weniger Lärm, als man von den drei großen Lüftern erwarten würde. Obwohl sie in den USA für rund 600 Dollar verkauft wird, findet man bei amazon ein Angebot für 731,- vor, das eher keine Berechtigung hat. Sicherlich werden die Stückzahlen der begehrten Grafikkarte gering sein, jedoch erscheint eine Währungsumrechnung von 1:1 eher realistisch.
Nimmt man die etwas schnellere MSI R7970-2PMD3GD5/OC im direkten Vergleich, findet man sie bei amazon schon für 535,- im Angebot vor – das passt dann schon eher, auch wenn dieser Hersteller auf ein aufwendiges Kühlsystem verzichtet und dem Referenzdesign folgt. Gigabytes Kühlsystem nennt sich Windforce 3X und macht seinem Namen alle Ehre. Drei 8 Millimeter dicke Kupfer-Heatpipes laufen direkt durch den GPU-Kühler und zwei weitere Aluminium-Kühlkörper. Die besondere Form der Kühlkörper nennt der Hersteller Triangle Cool, die bei seitlicher Betrachtung wie ein Dreieck aufgebaut sind und für deutlich weniger Turbulenzen im Luftstrom sorgen sollen. Der Abtransport der überschüssigen Wärme scheint auch in gewünschter Weise vonstatten zu gehen. Folgt man den Messungen der amerikanischen Kollegen von HardOCP liegen die Temperaturen im Leerlauf bei 20 Prozent Lüfterdrehzahl bei 34 Grad Celsius und unter voller Last bei 34 Prozent der möglichen Drehzahl bei 67 Grad Celsius. Diese Werte sind durchaus akzeptabel, da man die Lüfter akustisch kaum wahrnehmen kann.
Da sich die Radeon ohne Modifikation der Spannungswerte sehr einfach übertakten lässt, liegt es nahe an der OC-Schraube ein wenig zu drehen. Damit erreicht man einen stabilen Betrieb unter einem GPU-Takt von 1.220 MHz mit einem Speichertakt von 1.605 MHz (GDDR5 = 6.420 MHz). Mit dem Tool MSI Afterburne können erfahrene OverClocker aber noch mehr Leistung aus der Karte heraus kitzeln. Erhöht man die Core-Spannung auf 1,274 Volt, lässt sich die GPU auf 1.305 MHz einstellen. In diesem OC-Modus drehen die Lüfter mit 80 Prozent und erreichen eine hohe Effizienz, da die Temperaturen bei nur 25 Grad Celsius (Leerlauf) und 56 Grad (volle Last) liegen. Jetzt machen sich die Lüfter auch akustisch bemerkbar, sind aber nicht lauter als eine GTX 580 im Referenzdesign.
Dass die neue Radeon Spitzengrafikkarte alle Benchmark-Rekorde bricht, ist inzwischen landläufig bekannt und lässt dabei die wirklich schnelle GTX 580 von Nvidia um rund 20 Prozent hinter sich. Sucht man ein wenig im Internet, findet man auch Angebote für den Gigabyte-Boliden, die um 540,- liegen – die sind auch gerechtfertigt.
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- Erschienen: 04.07.2012 | Ausgabe: 8/2012
- Details zum Test
Note:1,87
Preis/Leistung: „ausreichend“
Ausstattung (20%): 2,86;
Eigenschaften (20%): 2,23;
Leistung im PCGH-Index (60%): 1,43.