Auf dem Markt der Action-Cams ist der Navi-Hersteller Garmin kein Unbekannter. Mit seiner VIRB Elite hat er bereits ein interessantes Modell im Angebot. Mit der Garmin Virb XE kommt ein neues Spitzenmodell hinzu, das auch ohne separates Schutzgehäuse bis zu 50 Meter wasserdicht ist – ein echtes Alleinstellungsmerkmal.
Robust und wasserdicht - auch ohne Zusatzgehäuse
Dass die XE mehr wegsteckt als die meisten anderen Action-Cams ohne Schutzgehäuse, ist schon am robusten Design zu erkennen. Auch das Gewicht liegt mit 152 Gramm um einiges höher als bei den meisten "nackten" Action-Camcordern. Es entspricht aber in etwa dem Gewicht einer Action-Cam inklusive Gehäuse. Ebenso sieht es mit den Gehäusemaßen aus.Dafür spart man sich das Einlegen und Herausnehmen der Kamera aus einem separaten Gehäuse. Aber auch die XE lasst sich öffnen. So kann der Akku getauscht und die Micro-SD-Karte entnommen werden.
Vorbildlich: Sollte die Vorderseite des Gehäuses doch einmal Schaden nehmen, beispielsweise die Objektiv-Abdeckung einen größeren Kratzer aufweisen, bietet Garmin ein Reparaturset an, mit dem der Nutzer entsprechende Schäden selbst beheben kann.
Bild und Ton
Die Kamera verfügt über einen 12-Megapixel-Sensor. Dieser zeichnet Full-HD-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde auf. Auf 4K muss der Nutzer allerdings verzichten. Dafür können HD-Videos mit einer Auflösung von 1.280 X 720 Pixeln bereits mit 120 Bildern pro Sekunde aufgenommen werden, womit schöne Zeitlupenaufnahmen möglich sind. Ein von einem Bewegungssensor unterstützter elektronischer Bildstabilisator sorgt für ruhige Aufnahmen.Beachtlich sind auch die Foto-Funktionen: Die Kamera schießt Bilder mit 12 Megapixeln und – für Action-Cams sehr ungewöhnlich – das ganze im Serienbild-Modus auch bis zu 30 mal pro Sekunde. So können schöne Serien von schnellen Bewegungsabläufen geschossen werden.
Die Kamera verfügt über ein integriertes Mikrophon. Ton kann allerdings auch über Bluetooth-Geräte wie Headsets oder mit einem separat erhältlichen Adapterkabel per 3,5-mm-Klinke-Anschluss mit einem externen Mikrofon aufgenommen werden.
Ein Display zur Anzeige des Videobilds ist nicht vorhanden. Lediglich ein kleines Status-Display gibt Auskunft über aktuelle Einstellungen.
Sensoren geben zusätzliche Informationen
Wie von Garmin, einem Unternehmen, das vor allem mit Navigationsgeräten bekannt wurde, zu erwarten, ist die neue Action-Cam mit einem GPS-Sensor ausgestattet. Aber auch ein Lagesensor und ein Beschleunigungssensor gehören zur Ausstattung der VIRB. Die Kamera zeichnet die Informationen dieser Sensoren auf, die dann mit der Garmin-eigenen Schnittsoftware oder der entsprechenden App in das Video eingebaut werden können. So lassen sich beispielsweise G-Kräfte oder Geschwindigkeit im Video anzeigen. Auch lässt sich die Kamera über eine drahtlose ANT+-Verbindung mit Geräten wie Pulsmessern verbinden, deren Daten dann auch ins Video einbezogen werden können.Dank WLAN-Modul, kann die Action-Cam auch per Smartphone gesteuert werden. Außerdem lassen sich mehrere Kameras der neuen VIRB-Generation von einer Kamera aus fernsteuern. Die Aufnahmezeiten werden mit Hilfe der GPS-Sensoren synchronisiert, wodurch ein Time-Code überflüssig wird.
Fazit
Garmin geht mit der XE einen Sonderweg und rüstet die Action-Cam auch ohne zusätzliches Gehäuse für tiefere Tauchgänge. Innovativ erscheint auch die Ausstattung mit zahlreichen Sensoren, die es erlauben, verschiedene Informationen ins Video einzubauen. Ob diese Funktion allerdings von den Nutzern angenommen wird oder sich als überflüssige Spielerei entpuppt, muss sich noch zeigen.Die Action-Cam wird für rund 400 EUR (Amazon) angeboten. Die etwas abgespeckte Version VIRB X verzichtet auf einen Bildstabilisator, kommt mit einer langsameren Serienbild-Funktion und nimmt Full-HD-Videos nur mit 30 Bildern pro Sekunde auf. Dafür ist sie aber schon für rund 300 EUR (Amazon) zu haben.