Bei den auffallend günstigen Kindersitzen ist man sich nicht sicher: Taugen sie schon allein wegen ihrer amtlichen Zulassung oder wenigstens als Zweitsitz für die sporadische Nutzung etwa im Auto der Großeltern? Eine oft drängende Frage, der sich professionelle Warentester immer wieder gezielt widmen. In einem jüngeren Kindersitzvergleich der test-Stiftung (11/2014) „erwischte“ es insbesondere Sitze mit schwachbrüstiger Konstruktion oder schlechter Verbindung von Sitz- und Rückenteil, wie sie sich in den höheren Gewichtsklassen der ECE-Gruppe I/II/III besonderer Beliebtheit erfreuen. Der Fisher Price FP3000 BeLine SP hingegen kam mit geringen Mängeln und einem befriedigenden Resultat davon.
Sitz und Lehne bilden keine solide Verbindung
Selbst bescheidenen Nutzern fällt auf, dass die Verbindung von Sitz und Lehne beim Fisher Price FP3000 BeLine SP nichts wirklich Solides darstellt. Beide Teile würden nur miteinander verhakt und können mit etwas Übung zwar in halbwegs angemessener Zeit auf der Rückbank angeschnallt werden, sind aber bei häufigem Fahrzeugwechsel in puncto Handhabung nicht gerade hitverdächtig. Doch andererseits störe ein solcher Aspekt kaum bei der ohnehin sporadischen Nutzung eines solchen Billigsitzes, man könne sich nämlich aus anderen Gründen gut mit seinen Schwächen arrangieren.Schwächelt in der Disziplin Ergonomie
Dazu gehören vor allem die simple Gurtbefestigung auch in Autos, die nicht auf das Isofix-System vorbereitet sind, der geringe Platzbedarf auf der Rückbank und das geringe Gewicht – und nimmt man die von test (11/2014) attestierte günstige Sitzposition hinzu, schrumpfen die anfänglichen Bedenken auf ein Minimum zusammen. Zugeständnisse spielen sich aber zum Glück nicht im Schutznvieau ab, das zentraler Produktnutzen eines jeden Kindersitzes sein sollte, sondern im Bereich Ergonomie und Komfort: Der Sitz sei sehr eng und besitze dünne Polster, Anschnallen sei zudem etwas aufwendig, so resümierten die Warentester in der genannten Ausgabe.
Befriedigende Resultate für einen günstigen Sitz
Am Ende stand die Note 3,2 für einen günstigen (69 EUR bei Amazon) Langzeitsitz direkt nach der Babyschale. Keine schlechte Wahl für alle, die zuallererst auf den Geldbeutel achten müssen. Übrigens bietet Fisher Price mit dem FP4000 einen ähnlich tolerablen Sitz (Note 3; test 11/2014) aus der ECE-Gruppe II/III für ältere Kinder an, der mit einem echten Kampfpreis lockt (rund 45 EUR) und der mit einer sicherlich für eine bestimmte Zielgruppe akzeptablen Balance aus Vor- und Nachteilen ans Startgatter tritt. Von Fisher Price kommen damit gleich zwei Billigsitze mit einem befriedigenden Urteil und Preisen von deutlich unter 100 EUR – für viele die Schallgrenze bei ihrem Zweitsitz.