Mit dem EM 1862 macht Fischer auch das E-Fully für eine breite Zielgruppe erschwinglich. Überraschend ist das hohe Ausstattungsniveau für den Preis. Als Hilfsantrieb dient ein günstiges Aggregat (Bafang Max Drive), das die beworbene Kraft den Fahrberichten der Käufer nach auch liefern könne. Schwierigkeiten bereite dessen Gear Sensor, der die Motorkraft beim Schalten kurz unterbricht, um die Antriebskomponenten zu schonen. Rezensenten bemängeln, dass die Unterstützung in der Werkseinstellung zu lange aussetze – am Berg ein Problem. Technisch Versierte können das mithilfe eines speziellen Datenkabels und einer Neuprogrammierung der Motorsteuerung lösen.
Beim Schaltwerk rüstet Fischer auf. Ausgeliefert wird das EM 1862 nämlich mit dem Deore XT-Schaltwerk von Shimano, das nach wie vor zu den Topschaltungen im MTB-Bereich zählt. Nur handelt es sich nicht etwa um die aktuelle Generation, sondern um ein altes Modell in 9-Gang-Ausführung und in Kombination mit einem recht schmalen Schaltbereich (11-36 Zähne). Die aktuellen Versionen liefern bis zu 11 Gänge und größere Schaltbereiche.
Freunde waghalsiger Abfahrten setzen wenig Vertrauen in die Bremsanlage. Immerhin wird die Bremskraft hydraulisch übertragen, was bei Budget-Pedelecs nicht selbstverständlich ist. Abstriche sind auch bei der Gabel hinzunehmen. Montiert wird ein einfaches Stahlfederpatent von Rock Shox (XC30) mit 100 mm Federweg, dessen Dämpfungsverhalten von ambitionierten Kunden als mäßig beschrieben wird. Leider lässt sich die Gabel wegen des Steuerrohr-Formats nicht ohne weiteres durch eine beliebige andere Gabel ersetzen. Ähnlich simpel gibt sich der Hinterbaudämpfer, der sich zwar einstellen lässt, aber keine Sperrfunktion mitbringt. Bleibt noch das Gewicht: Mit 26 kg ist das Fischer ein ganz schöner Moppel, allein Akku und Motor bringen es auf 8 kg. Das missfällt aber nur Käufern, die es darauf abzielen, möglichst viele Höhenmeter zurückzulegen.
15.10.2019