Wer nach einem Kinderhelm sucht, sieht sich oft mit großen Preisspannen konfrontiert: So kann man vom Discounter einen Kopfschutz für geradezu lächerliche 6 EUR wie den Filmer mitnehmen (Amazon) oder bis zu knapp 80 EUR für Markenware von Casco, Uvex, KED oder Giro anlegen. Doch so groß die Preisunterschiede auch sind – die nackte Schutzfunktion der Kopfschützer ist nicht selten zumindest halbwegs vergleichbar, wie diverse Helmvergleiche gezeigt haben.
Schaumkern nur verklebt
Beim bunten Kinderhelm von Filmer mag die Skepsis auf den ersten Blick nicht weichen: 6 EUR für einen Kinderhelm, von dem im Zweifel das Leben der Kleinen abhängt, muten vergleichsweise lächerlich an. Und trotzdem haben Verbraucherschützer wie etwa die Stiftung Warentest oder das Magazin Ökotest gezeigt, dass auch in der Sub-10-EUR-Klasse schon sichere Helme zu finden sind. Vorschriftsmäßig ist er mit dem CE-Kennzeichen versehen, das die Überwachung der maßgeblichen Sicherheitsnormen anzeigt. Abstreiche muss man meist dennoch machen, und auch beim Filmer zeigt sich ein fundamentaler Unterschied zur Markenware: Anstatt den Kopf mit einer soliden, fest zu einer Einheit verbundenen Helmkörper aus Schaumkern und Oberschale zu schützen, sind beide Einzelteile hier nur punktuell verklebt.Auch ein einfacher Helm kann schützen
Damit aber geht in der Regel ein geringerer Schutz vor Kopfverletzungen bei einem Sturz einher. Denn was nützt im Falle des Filmer der große Schutzbereich für Stirn, Nacken und Schläfen, wenn sich der dämpfende Schaumkern beim ersten Asphaltkontakt von der Außenschale löst. Auf der anderen Seite zeigen Konkurrenzprodukte mit einem vergleichbaren Helmaufbau wie etwa der Barbie Yj oder der Profex FZ-002, dass der Verzicht auf die so genannte Inmold-Verbundbauweise allein noch kein schlechtes Qualitätsurteil bedeuten muss. Beide Helme mit Klebetechnik konnten den Ökotest-Prüfstand vom Mai 2012 aus einem Teilnehmerfeld von 10 Kinderhelmen immerhin mit einem „Befriedigend“ verlassen.Probleme mit der Passform
Klickt man sich durch die im Netz auffindbaren Kundenbewertungen, findet sich an ganz anderer Stelle Kritik: Trotz seines Verstellbereichs von variablen 52 bis 56 Zentimeter Kopfumfang scheint er ein Problem mit der Passform zu haben. So monierten die Kunden nahezu unisono, dass die Größenangaben dem Kontakt mit der Wirklichkeit nicht gewachsen seien. Entweder waren die via Amazon bestellten Helme zu groß oder sie ließen sich nicht an die Kopfform anpassen, wie es den heute gültigen Standards und berechtigten Käufererwartungen entspricht. Wer damit zurecht kommt, mag mit dem Filmer fündig werden – vor allem mit Blick auf die zweite Funktion eines Helms, dem Wind- und Wetterschutz. Erhältlich ist er für knapp 6 EUR in Rot und Blau bei Amazon.