Wer sich mit dem Gedanken trägt, sich eine Kindertrage für Tagesausflüge, Wandertouren oder als Ersatz für den Kinderwagen anzuschaffen, sieht sich schnell mit Kaufpreisen von bis zu 270 Euro konfrontiert. Da wirkt das FA Sports Carrier beinahe wie ein echtes Schnäppchen: Kaum 100 Euro (Amazon) werden derzeit für das Modell mit Sonnen- und Regenschutz fällig, das mit wenigen Ausnahmen sogar einem Vergleich mit Deuter oder Vaude standhalten soll. Verfolgt man die hierzu im Netz veröffentlichten Nutzermeinungen, zeigt das FA-Sports-Produkt nur kleine Macken – die allerdings sind mehr als nur randständig.
Plastikkarabiner als verschluckbare Kleinteile
Das Hauptproblem des Carrier scheint nicht das Fehlen eines wichtigen Produktaspektes, sondern umgekehrt ein überflüssiges Detail zu sein. Das aber ist wirklich markant: Das Sonnenverdeck ist mit Plastikkarabinern ausgestattet, die der Hersteller sogar selbstbewusst als verschluckbare Kleinteile bezeichnet. Anstatt auf solche Gefahrenquellen für das Kind zu verzichten, scheint man bei FA Sports den Fokus auf Mindestanforderungen nach EU-Norm und darauf zu legen, schnöde Bewegungstipps für Eltern mitzuliefern. Selbigen aber scheint das nicht zu genügen. Vielmehr habe man ein ungefährliches Produkt erwartet, das nicht nur norm- sondern auch kindgerecht sei. Auch die Gebrauchsanleitung fehle.
Kritik am Standfuß
Demnach sei zum Beispiel unklar, ob und gegebenenfalls wo das Sonnenverdeck bei Nichtgebrauch aufzuräumen sei. Immerhin bemerke man schnell, dass das Tragesystem nicht höhenverstellbar und daher nichts für unterschiedlich große Eltern sei. Das ist aus einem weiteren Grund unglücklich: Das Abstellen der mit dem Kind besetzten Trage gleiche einem Balanceakt, da der Aluminiumfuß nicht sicher in seinen Standmodus einraste. Löblich hingegen seien die viele Staufächer nebst Bodenfach, die gepolsterten Rucksackträger und Hüftgurte. Viele Verstellmöglichkeiten regeln die Schwerpunktlage und Lastverteilung. Wer hier zugreift, sollte mit den genannten Kompromissen leben können – vor allem aber die Sicherheitstipps der Nutzer befolgen.
07.02.2014