Kaltschaummatratzen vom Discounter sind längst nicht mehr die unterschätzten Mauerblümchen im Warentest-Markt, das zeigt der „gut“ bewertete Produktzwilling der f.a.n. Proaktiv Plus: Für rund 150 Euro – abhängig von Größe und Härtegrad – schlägt er die Konkurrenz in manchen Punkten. Dank seiner Konstruktion bietet der Kaltschaum gute Liegeeigenschaften für die meisten Figur- und Schlaftypen, mit Ausnahme großer, schwerer und breitschultriger Menschen. Sie riecht nicht, hat Griffschlaufen zum Drehen und Wenden und einen Bezug, den Sie mit drei Handgriffen komplett in zwei Hälften teilen und bis 60 °C in der Maschine waschen können.
Nicht ganz überzeugt das Modell Starkschwitzer und Menschen, die sich gern näher mit den Produktversprechungen beschäftigen. Natürlich kann der Hersteller fantasiereiche Würfelmuster in den Schaumstoffquader sägen und behaupten, der Körper werde so an den entscheidenden Stellen perfekt gestützt und entlastet. Doch Matratzenkäufer sind kritisch: Die an sich clevere Würfelkonstruktion könnte die Vorteile der Punktelastizität nur ausspielen, wenn sie nicht wie hier straff mit einem dünnen Gewebe umhüllt wäre. So habe der Liegekomfort Mittelmaß. Und was passiert nach dem Auspacken? Die Matratze blistert sich tatsächlich wie versprochen auf, manchmal aber eben auch nur fast bis unter die Zielhöhe von 21 cm. Auch wer das Geld für ein Langzeit-Liegevergnügen in die Hand nimmt, dürfte bald enttäuscht sein: Mit Blick auf die getestete Multi Flex KS werden auch hier bald Liegekuhlen entstehen, verursacht durch Schweiß und Wärme.
16.03.2021