Für Vinyl-Fans ist der DP-A100 sicher das Glanzstück in Denons Anniversary Collection. Denon setzt auf eine Antriebstechnik, die man heutzutage eher aus dem DJ-Bereich kennt, wo Drehmoment, Hochlaufzeiten und ein vergleichsweise wartungsfreier Betrieb entscheidend sind. An klanglicher Finesse fehlt es dem Plattenspieler trotzdem nicht.
Im Test der Zeitschrift „Audio“ kassiert das limitierte Jubiläums-Modell satte 95 Klangpunkte. Die Redaktion begeistert sich für das „knackig direkte“ und dennoch „sehr harmonische“ Spiel des Direkttrieblers, der auch ältere Aufnahmen sauber und ohne jegliche Mühe wiedergibt. Basis für den DP-A100 ist ein direkt angetriebenes Modell aus dem Jahr 2003, das in Deutschland nie in den Handel kam. Denon hat einige Baugruppen erneuert und kombiniert sie mit einem gleichsam stabilen wie luxuriösen Chassis. Die Feldspulen sitzen oben auf dem Deck, der Magnetring gleich unterhalb vom 331 Millimeter großen Aluminium-Druckgussteller. Die Achse überträgt demnach keine Kraft, sondern dient lediglich zur Führung. Entsprechend hoch ist das Drehmoment des Plattenspielers, mit dem sich punktgenaue Starts realisieren lassen. Der Teller wird elektrisch gebremst, steht fast im selben Moment und braucht beim Druck auf die Start-Tate nicht mehr Anlauf als eine Viertel Umdrehung. In Sachen Handhabung darf man sich ferner auf eine rutschfeste Gummiauflage und auf einen klassisch geschwungenen, höhenverstellbaren und 244 Millimeter langen Tonarm freuen, der sich präzise positionieren und genauso souverän absenken lässt. Dem Tonabnehmer DL-A 100 bescheinigen die Experten eine klare, dynamische, wenn auch eher „unaufgeregte“ Abstimmung, die sich irgendwo zwischen dem legendären DL 103 und dem DL 103 R positioniert. Die Montage – das System wird vom Kunden eingebaut – geht „denkbar einfach von der Hand“.
Für den DP-A100 verlangt Denon 2500 Euro. Eine Summe, die High-Ender sicher gerne zahlen, denn sie bekommen ein limitiertes Gerät, das sich in Sachen Klang und technischer Ausgewogenheit keinerlei Blöße gibt. Das Verhältnis von Preis und Leistung bezeichnet die Redaktion der „Audio“ als „überragend“. Als exklusiver Spielpartner empfiehlt sich natürlich der Vollverstärker PMA-A100.
-
- Erschienen: 03.02.2011 | Ausgabe: Nr. 10 (3-5/2011)
- Details zum Test
ohne Endnote
„... nicht nur ein potentielles Sammlerstück, sondern eine Anschaffung für Musikhörer, die all dieser gar zu vielzahligen highendigen Spielereien überdrüssig sind. ... Denn in erster Linie ist der DP-A100 ein Plattenspieler, der einfach nur funktioniert und dabei von einem Hauch jenes Flairs der ‚großen Jahre‘ des Vinylzeitalters umgeben ist, das man sonst selten findet. ...“