Rückwärts gerichtete Kindersitze gelten als sichere Alternative zu den herkömmlichen Systemen, das trifft in der Regel auch für Kindersitze nach der Babyschale zu. Denn die Unfallkräfte verteilen sich großflächig auf den gesamten Oberkörper des Kindes, dadurch kommt es nicht zu erhöhten Nackenkräften. Doch offenbar sind sie kein Garant für maximalen Unfallschutz, wie etwa der Chicco Eletta zeigt.
Nur ausreichend bewerteter Unfallschutz
Nach Einschätzung des ADAC und Stiftung Warentest reicht es bei dem Normgruppe 0/I-Kindersitz für bis zu vierjährige Kinder nur für ein „ausreichend“ in der Kategorie Unfallschutz (ADAC Motorwelt, Stiftung Warentest, jeweils Ausgabe 6/2011). Grund ist die beim Front- und Seitencrash nur mäßige Unfallsicherheit – und diese müsse zwingend auf das Gesamturteil durchschlagen, so die Experten. Der Eletta wird mittels konventioneller Gurtbefestigung im Auto montiert – zunächst rückwärts gerichtet, ab etwa neun Monaten bis zu vier Jahren dann ausschließlich vorwärts.Bestnoten in der Schadstoffprüfung
Auch die Bestnoten bei der Schadstoffanalyse konnten das nur mäßige Testergebnis nicht aufwerten. Insoweit zeigt sich der Eletta allerdings vorbildlich: Weder PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) noch Phthalate (Weichmacher) oder andere schädliche Chemikalien wurden in Sitzteilen gefunden, mit denen die Kleinen in Hautkontakt kommen können. Seit Einführung der Schadstoffprüfung bei Kindersitzen im Jahr 2011 hat sich sich hier sehr vieles verbessert; eine Ausnahme im Stiftung Warentest-Testumfeld (Heft 6/2011) bildet allerdings der HTS Besafe iZi Kid X3 Isofix: Der Klasse 0/I-Kindersitz schloss in diesem Punkt nur mit einem „ausreichend“ ab.Schwächen im Einbau und Anschnallen
Eine weitere Schwäche zeigt er in wichtigen Kriterien wie Handhabung und Ergonomie: Auch Einbau, Anschnallen und Gurtverlauf erweisen sich mach Ansicht der Verbraucherschützer als nur "befriedigend". Die Fehlbedienungsgefahr sei etwas erhöht, und auch Beinauflage und Sitzposition ergaben ein nur mäßiges Bild. Überzeugende Leistungen zeigt er hingegen bei der Polsterung - und insoweit ergibt sich eine Parallele zum HTS Besafe iZi Kid X3 Isofix, der allerdings in den Augen der Experten aufgrund des guten Unfallschutzes das bessere Produkt im Testumfeld war. Bei der Anschaffung des Eletta sind etwa 129 EUR ins Budget einzurechnen. Zum Vergleich: Beim HTS-Produkt werden etwa 460 EUR fällig.