Wie eine vom Flügel eines Jumbos abmontierter Flugzeugdüse in Kleinformat sieht er aus, der Retrojet von Casafan. Der Tischventilator zielt mit diesem extraordinären Gehäuse, das vom Hersteller als „Retro-Stil“ bezeichnet wird, vor allem auf jüngere oder zumindest junggebliebene Kunden ab, die wiederum, so ist zu vermuten, hauptsächlich männlichen Geschlechts sein werden.
Wäre da nicht das aus der Reihe fallende Design, das heißt, läge lediglich das Datenblatt des Casafan vor, entstünde schnell der Eindruck, dass es sich bei dem Gerät um eines der zahlreichen Durchschnittsmodelle handelt, die der Markt zur Versorgung eines Schreibtischs mit einer kühlenden Brise bereit hält. Der Casafan fällt, dies sollte vielleicht vorab erwähnt werden, recht klein aus, denn das Produktfoto täuscht über diesen Punkt doch leicht hinweg. Die Flügel messen nämlich lediglich 15 Zentimeter im Durchmesser. Auf der anderen Seite macht diese kompakte Größe den Tischventilator zu einem idealen Kandidaten für den Schreibtisch, vor allem auf kleineren Tischen, bei denen der Ventilator dem Benutzer ziemlich nahe auf die Pelle rückt. Der Luftdurchsatz pro Stunden fällt dementsprechend auch nicht gerade üppig aus. Mit 550 Kubikmetern pro Minute ist der Casafan kaum dazu in der Lage, mehr als die Fläche eines großen Schreibtischs mit einer frischen Brise zu versorgen. Deren Heftigkeit kann in zwei Stufen geregelt werden, außerdem bestreicht der Casafan auf Wunsch dank seiner Oszillationsfunktion eine Fläche von 90 Grad, der Ventilatorkorb kann außerdem leicht geneigt werden. Erfreulich sparsam schließlich geht er mit Strom um. 24 Watt sind wahrlich nicht viel für einen Tischventilator, das Gerät kann daher ruhigen Öko-Gewissens den ganzen Tag über beansprucht werden, ohne die Stromrechnung nennenswert in die Höhe zu treiben.
Kurzum: In puncto Technik und Ausstattung reiht sich der Casafan brav in die Riege seiner Kollegen ein, doch mit seinem Outfit fällt er eindeutig aus der Reihe und in die Augen – ob nun positiv oder negativ, muss, wie so häufig in Geschmacksfragen, jeder für sich selbst beantworten. Es soll deshalb nur noch darauf hingewiesen werden, dass der Tischventilator lediglich im Design, nicht jedoch in der Materialwahl die Retro-Karte zieht. Er besteht nämlich hauptsächlich aus Plastik. Stellt man dies in Rechnung, muss für das reine Retro-Design ziemlich viel hingeblättert werden, nämlich zwischen 50 und 62 EUR, je nach Farbwunsch: Erhältlich ist der Ventilator nämlich in Rot (Amazon), Schwarz (Amazon), Silber (Amazon) oder Blau.
05.07.2012