Für wen eignet sich das Produkt?
Der Sport Turbo gehört zur vierköpfigen Gruppe-I-II-Besatzung des Hauses Caretero, einer polnischen Marke, die noch wenige kennen, aber wie viele Konkurrenten mit Macht in den westlichen Markt drückt. Als simplere "Non-Isofix-Schwester" des Sport Turbofix Isofix ordnet er sich den Anforderungen kleiner Haushaltskassen und den immer seltener werdenden Fahrzeugen ohne Isofix-Vorbereitung unter. Kinder von ein bis sechs Jahren finden darin Platz. Montiert wird er ausschließlich mit dem Fahrzeug-Dreipunktgurt und mit Panoramablick nach vorne.
Anstelle von "made in Poland" zeigt er sich als ein Sitz „made in EU“, der das ECE-Prüfsiegel trägt und sämtliche Sicherheitstests für seine Gewichtsgruppe (I-II, für Kinder von 9 bis 25 Kilogramm) bestanden hat. Sicherlich – damit sind keine Stärken benannt, sondern nur Selbstverständlichkeiten. Er zeigt schon von außen, dass er nicht der Top-Baureihe des Hauses entstammt, im Wesentlichen kommt er aber ohne Fehler aus. Ein Produktdesign, das in Sachen Materialanmutung nachlässig, beim Komfortangebot aber sorgfältig komponiert erscheint, wirkt wie das belegte Klischee einer polnischen Billiglohnproduktion, die sich mit Sicherheitsstandards und Funktionalität abmüht, optisch aber im Niemandsland angesiedelt ist. Der praktische Handhebel zur Sitzteilverstellung überzeugt, auch das Platzangebot geht in Ordnung und die in dieser Gewichtsgruppe so wichtigen Verstelloptionen – sechsfach mit Liegefunktion – unterliegen keinerlei Qualitätstadel.
Natürlich könnten Eltern auch auf einen teureren Sitz deutscher Provenienz zurückgreifen, wenn es gerade die Gruppenkombination bis zum Schulalter sein soll. Sie dürfen aber auch meinen, dass mit dem 130-Euro-Modell (Amazon) ein preiswürdiger Kandidat für eine langjährige Nutzung parat steht, der für seine Preisklasse vieles richtig macht. Ein weiterer Umstand unterstützt diese Einschätzung: Die Verantwortung für das Gurtsystem und den Verschluss überträgt man der schwedische Marke Holmbergs, die sich seit den 1940er-Jahren eine hohe Kompetenz bei der Herstellung von Komponenten für Sicherheitsgurten in Fahrzeugen hat erarbeiten können. Eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache fehlt, das ist ein Denkfehler des Polen, der wie bei den Modellgeschwistern von sich reden machen und das Gleichgewicht zwischen Ausgabe und Leistung unnötig stören wird.