Auf dem kleinen Bildsensor tummeln sich 20 Millionen Pixel und das extreme Zoomobjektiv ist zudem recht lichtschwach. Das führt unterm Strich zu einer durchschnittlichen Abbildungsleistung. Die meisten Nutzer sind weniger kritisch als die unabhängigen Testmagazine und mit der Qualität ihrer Aufnahmen zufrieden.
Nimmt das Licht ab, schwinden die Details zusehends. Bereits ab einer Empfindlichkeit von ISO 640 nehmen Bildrauschen und Artefakte erkennbar zu. Ab ISO 800 sind die Fotos nur noch mit großen Einschränkungen zu gebrauchen. Der im Weitwinkel gut arbeitende Bildstabilisator hilft bei langen Brennweiten nur noch wenig.
Die Canon SX730 HS bietet mit ihrem Brennweitenbereich von 24 bis 960 mm (kleinbildäquivalent) den größten Zoom unter den Kompaktkameras. Damit bist Du fast allen Fotosituationen im Alltag oder auf Reisen gewachsen. Allerdings werden die wenigsten Nutzer die maximale Telebrennweite häufigen Nutzen, da sie kaum zu handeln ist.
Die Kamera startet schnell. Nach weniger als 2 Sekunden ist das erste Bild auf der Speicherkarte. Der Autofokus stellt treffsicher und schnell scharf, lediglich im Telebereich tut er sich schwer. Bei längster Brennweite benötigt der Fokus über eine halbe Sekunde zum Fokussieren und trifft nicht immer sofort.
Weder Nutzer noch Tester haben etwas an der Akkulaufzeit auszusetzen. 355 gemessene Aufnahmen (nach CIPA) mit einer Akkuladung sollten ausreichen, um damit einen Urlaubstag in Bildern festzuhalten, ohne zwischendurch nachladen zu müssen. Dieser Wert ist durchschnittlich. Solltest Du mehr Bilder schießen wollen, dann empfiehlt sich ein zweiter Akku.
Videos werden in Full-HD mit maximal 60 Bildern pro Sekunde aufgezeichnet. Der Zoom arbeitet bewusst langsamer, um nicht allzu störend auf die Tonspur zu gelangen. Der Autofokus stellt bei guten Lichtverhältnissen meist präzise scharf. Bei wenig Licht sucht er länger und oft mit weniger Erfolg die Schärfe.
Das große 3-Zoll-Display löst mit rund 900.000 Bildpunkten hoch auf. Der Klappmechanismus des Bildschirms erlaubt eine komfortable Bildkontrolle aus vielen Aufnahmewinkeln. Sogar an die Generation "Selfie" wurde gedacht. Der Monitor kann für das Selbstporträt um 180 Grad nach oben geklappt werden. Auf einen Sucher hat Canon verzichtet.
Die Gummierung und der leicht ausgeformte Griff auf der Vorderseite bieten guten Halt. Die Bedienelemente fallen ausreichend groß aus trotz der kompakten Maße. Das Menü ist klar strukturiert und leicht verständlich. Intuitiv gelingt die Steuerung. Per Bluetooth oder WLAN lassen sich Bilder auf das Smartphone oder den PC übertragen.
Neben der Voll- und Halbautomatik bringt die Kamera eine manuelle Steuerung sowie Szenen- und Kreativ-Modi mit. Allerdings fehlen einige übliche Funktionen, wie z. B. der Panoramamodus, die Belichtungsreihe oder die HDR-Aufnahme.
Das Gehäuse ist solide verarbeitet. Die teilweise aus Metall gefertigten Oberflächen vermitteln einen edlen Eindruck. Einen Staub- und Spritzwasserschutz kann man in dieser Preisklasse nicht erwarten.
Der Superzoom benötigt etwas Platz, so verwundert es nicht, dass die Abmessungen der Kamera die Größe einer Hosentasche überschreiten. Dennoch eignet sich die Kamera gut als täglicher Begleiter und auf Reisen.