Gute Kamera, aber sollte für 1349 Euro besser sein.
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Vorteile:
einfache Bedienung, große Mikrofon-Reichweite, kompakt
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Nachteile:
ohne Blitz, kein Wechselobjektiv
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Geeignet für:
Kunst-Aufnahmen, Familie/Urlaub/Freizeit
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Ich bin:
Hobby-Filmer
Meine Erwartungen an den Canon HF G10 waren groß, wurden aber leider getrübt. Canon liefert einen guten Camcorder, aber für den Preis von 1349 Euro (Stand 26.06.2011), dürfte es die u. g. Mängel eigentlich nicht geben.
Positiv:
+ Bildcharakteristik vielfältig veränderbar:
++ vorgefertigte Aufnahmeprogramme: Programmautomatik, Blendenautomatik, Zeitautomatik, Manuelle Belichtung, Scenen Aufnahme (Porträt, Sport, Nachtaufnahme, Schnee, Strand, Sonnenuntergang, Wenig Licht, Spotlight, Feuerwerk)
++ Weißabgleich: Automatik, Tageslicht, Schatten, Wolkig, Leuchtstoff, Leuchtstoff H, Kunstlicht, Farbtemperatur 5500 K, Einstellung 1 5300K, Einstellung 25300 K
+- Belichtung (von -3,0 bis +3,0), aber nur am Tag einstellbar (?) (s. auch negative Punkte)
++ Bildeffekte:
+++ Farbtiefe: von -2 bis +2
+++ Schärfe: von -2 bis +2
+++ Kontrast: von -2 bis +2
+++ Helligkeit: von -2 bis +2
+ gute Bildkontrolle:
++ Peaking
++ Zebra (70% / 100%)
++ Wavemonitor
+gutes Audiosystem
++ Automatik-Modus und Manueller-Modus
++ Gute Soundqualität und Lautstärke: Auch aus 4 m Entfernung kann man Personen noch flüstern hören
++ Audiopegelanzeige einblendbar
++ Windschutz schaltet sich automatisch hinzu (kann auch deaktiviert werden)
++ Frequenzgang des integrierten Mikrofons einstellbar: Normal, NF-Bereich erhöhen, Hochpassfilter, MF-Ber. erhöhen oder HF / NF erhöhen
+ Gesichtserkennung: Erkennt gesichert und fokussiert diese; kann auch deaktiviert werden
+ 32 GB interner Speicher durch zwei SD-Karten erweiterbar: Beide Karten können gleichzeitig mit demselben Inhalt bespielt werden (Backup) oder nacheinander ohne Unterbrechung (Speicherplatzerweiterung)
+ v. x. Color für knackigere und lebendige Farben
+ Touch and Track: Fokus kann durch Antippen des Touchscreens gesetzt werden.
+ Wahlrad links vom Akkumulator individuell belegbar: Belichtung, AGC Grenze, manuelle Belichtung oder Aufnahmeprogramm Tv (Blendautomatik) bzw. Av (Zeitautomatik)
+ diverse Fader einblendbar (z. B. Wischblende)
+ Verzierungen möglich:
++ Zeichnen von Bildern / Formen / Linien / Symbolen auf Aufnahmen möglich
++ einblenden von Datum und Uhrzeit
+ Story-Creator zur Erstellung von Videoaufnahmen zu gewissen Themen: Reise, Kinder & Haustiere, Party, Feier, Blog oder unbeschränkt mit jeweiligen Unterthemen (z. B. Teilnehmer)
+ guter Sucher: Die Dioptrien lassen sich über einen kleinen Regler am Sucher verändern. Die Darstellung ist scharf, farbig und detailliert.
+ individuelle Belegung der beiden Knöpfe am Touchscreen: Diese können mit den Funktionen XXX belegt werden.
+ großer Lieferumfang: Netzteil mit Stromkabel, Akkumulator, HDMI-Kabel (von Mini des Camcorders auf normal HDMI), Stylus für Touchscreen (für präzisere Bedienung), aufschraubbare Gegenlichtblende, Infrarotfernbedienung (für Aufnahme, Zoom und Menüsteuerung), Schnellanleitung, Anleitung, CD mit kompletten Handbuch, Transfer Utility / Pixela und VideoBrowser Software auf CDs, Optikverschlussdeckel, Garantiehinweise, USB-Mini auf normal USB-Kabel, Komponentenkabel
+ gute Handschlaufe: Sie macht einen qualitativ guten Eindruck und lässt sich einfach per Klettverschluss individuell anpassen.
+ gute Haptik / ergonomisches Design / durchdachte Bedienung / gutes Gewicht: Die Kamera fühlt sich hochwertig an. Die Verschlüsse der Anschlüsse schließen gut und liegen präzise an. Der Touchscreen lässt sich ohne Probleme gut öffnen und schließen. Die Kamera ist nicht zu leicht, aber auch nicht zu schwer. Der Sucher und der Aufnahmeknopf sind leicht zu erreichen.
+ exzellenter Fokusring: Man kann vom automatischen Fokus auf den Manuellen umschalten und mit Hilfe des großen und präzisen Fokusrings vorne am Objektiv selber tätig werden. Dabei lässt sich der Ring nicht zu schwer oder zu leicht drehen, womit eine gute Präzision erreich werden kann.
Negativ:
- schlechter Bildstabilisator: Der Bildstabilisator dämpft nur sehr wenig die instabilen Bewegungen. Besonders fällt dies bei Aufnahmen beim Gehen auf. Die Stabilisierung ist hält das Bild zwar gerade, aber Höhen- und Seitenschwankungen sind sehr deutlich sichtbar.
- „Jello Vision“ Problem: Der Fokus der Kamera bleibt stabil, doch das Bild darum wird verzerrt (s. http://vimeo.com/23661238)
- Dunkle Ecken auf der Aufnahme beim Gehen: Bei Nachtdämmerung habe ich ein paar Aufnahmen gemacht und musste feststellen, dass oben Rechts und Links im Bild die Ecken dunkel wurden. Dies könnte durch den Weitwinkel oder den Bildstabilisator auftreten. Es wirkt auf der Aufnahme fast so, als würde das Objektiv in der Kamera nicht festsitzen.
- Farbauftrennung bei Schatten: Wenn man sich etwas bewegt und auf die Schatten achtet (z. B. von einer angelehnten Tür), dann sieht man, dass der Schatten eine farbliche Umrandung (vornehmlich) grün kriegt. Nein, hierbei handelt es sich nicht um Peak… ich spreche von der fertigen Aufnahme.
- schnelle Drehungen / Bewegungen oder beim Gehen meistert die Kamera nicht ganz so gut: Die Bilder verwischen. Hier kann z. B. eine Sony HDR-CX700VE (vor allem im 50P Modus) bessere Ergebnisse liefern
(s. Canon HF G10: http://www.videoaktiv.de/Testvideos/Canon/Testvideo-Canon-Legria-HF-G-10.html
s. Sony HDR-CX700VE: http://www.videoaktiv.de/Testvideos/Canon/Testvideo-Canon-Legria-HF-G-10.html)
- deutlich sichtbares Rauschen bei dunklen Aufnahmen: Die Kamera kann zwar theoretisch bei 3 Lux immer noch aufnehmen, aber man erkennt deutlich ein Rauschen (vornehmlich mit grünen Punkten) im Bild. Dies kann auch z. B. auftreten in einem Raum mit Kunstlicht, wenn man dann eine dunkle Ecke filmt. Hier liefert Sony mit der CX700VE ein viel feineres Rauschen.
- Belichtung kann nur bei hellem Licht / am Tag auf über 0 verstärkt werden. Wenn es dunkel ist (Nacht), kann nur die Belichtung unter 0 reduziert, aber nicht verstärkt werden. Warum ist mir schleierhaft.
(- kein Infrarot-Modus für Nachtaufnahmen: Dafür wird fast gleiches Modell XA10 benötigt)
(- Fokusring am Objektiv nicht für andere Funktionen (z. B. Zoom) belegbar)
- kein Standardzubehörschuh, sondern spezieller Canon Schuh (nur für Canon Zubehör geeignet)
- Infrarot-Fernbedienungsempfänger ist im Touchscreen verbaut: Wenn man die Kamera an einem Fernseher zwecks Vorführung anschließt und man das Gerät mit der Fernbedienung fernsteuern will, muss der Touchscreen aufgeklappt sein. Denn in dem Touchscreen ist der Infrarotsensor für die Fernbedienung.
- kein 50P-Modus (nur 25P oder 50i verfügbar)
- Aufnahmemode (-qualität) und Bildwiederholrate nicht im Automatikmodus umstellbar: Wenn z. B. von 25P auf 50i im Automatikmodus gewechselt werden soll, muss erst auf manuellen oder Cinema Mode umgestellt und dort die Einstellung vorgenommen werden. Im Automatikmodus kommt man an diese Einstellung nicht ran.
- Fehler beim individuell einstellbarem Rad: An der Rückseite der Kamera, Links neben dem Akku ist ein Einstellrad, das man mit individuellen Einstellungen Belegen kann (z. B. Belichtung oder Bildeinstellung usw.). Bei diesem Rad gibt es einen Knopf womit man die gewünschte Einstellung für das Rad wählen kann. Selektiert man aber eine andere Einstellung hat das Rad keine Funktion mehr! Man muss dies umständlich in den Einstellungen einrichten, damit es wieder funktioniert.
- zu hoher Preis (Stand: 26.06.2011; 1349 Euro): Z. B. kriegt man eine Sony HDR-CX700VE für ca. 1049 Euro (Stand: 26.06.2011)
Fazit:
Die Kamera bietet viele Einstellungsmöglichkeiten, was Bild und Audio angeht. Die Aufnahmen bei schwachem Licht sind gut, werden aber durch das vornehmlich grüne und grobe Bildrauschen getrübt. Die Kamera sollte man am besten aus dem Stand oder mit einem Stativ verwenden, weil der Bildstabilisator nicht der Beste ist und bei Schwenkungen das „Jello Vision“ Problem auftreten kann oder im schlimmsten Fall werden die Ecken der Aufnahmen dunkel.
Die Farbauftrennung von Schatten und das Verwischen der Aufnahme bei Bewegung machen die Kamera zu keinem „Run & Gun“ Camcorder. Vielleicht wären die Bewegungen durch einen 50P-Modus flüssiger, aber diesen bietet Canon bei dem Modell leider nicht.
Alles in allem lässt der Camcorder für Leute, die ihr Bild feinjustieren wollen keine Wünsche offen. Die Soundqualität und –steuerung ist im Vergleich zu vielen anderen Camcordern sehr gut. Geeignet ist der Camcorder für dunkle Aufnahmen. Aber für den Preis von 1349 Euro (Stand: 26.06.2011) hätte man die o. g. Mängel nicht erwartet.
Weitere informative Links:
http://www.videoaktiv.de/Testvideos/Canon/Testvideo-Canon-Legria-HF-G-10.html
http://www.slashcam.de/artikel/Test/Canons-neue-Mini-Elite---Legria-HF-G10-und-XA10.html
http://www.camcorderinfo.de/content/Canon-Legria-HF-G10-Camcorder-Test.htm
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