Der Caberg Ego gehört zu den Passformspezialisten unter den Kopfschützern. In der Kategorie der allroundertauglichen Einsteigermodelle konnte sich der mit zurzeit knapp 200 EUR (Amazon) erschwingliche Integralhelm in einem Helmvergleich des Fachmagazins Motorrad auf einem der vorderen Ränge etablieren. Beim Unfallschutz zeigt er allerdings ein etwas verwässertes Bewertungsbild.
Kinnriemen kann mit Kehlköpfen konkurrieren
Mit seiner Kombination aus guter Passform, einem knackigen Sitz ohne Druckstellen und einem angenehmen Futter konnte der Italiener die Motorrad (Heft 6/2013) vor allem in der Punktewertung Passform überzeugen. Der Ein- und Ausstieg allerdings gelingt nicht ohne „heiße Ohren“; kritisch in diesen Kontext erweist sich auch der etwas weit hinten angelenkte Kinnriemen, wodurch er mitunter auf Kehlkopfkontakt gehen könne, schreibt die Motorrad. Beim Verschluss setzt Caberg auf Ratsche, als Schutz vor Beschlagneigung hat man sich für die Komplettlösung entschieden: Ein Pinlock-Visier ist bereits vormontiert, während das bewährte Doppelscheibenprinzip bei manchem Mitbewerber nur vorbereitet ist oder gänzlich fehlt.Liegt absolut neutral im Fahrtwind
Die Aerodynamik fällt ebenso positiv aus, wie es von der italienischen Topmarke nicht anders zu erwarten ist. Dies ist seiner absolut neutralen Lage im Fahrtwind zuzuschreiben, schreibt die Motorrad und rückt ihn in diesem Punkt an das obere Drittel des Teilnehmerfeldes. Nur der bislang (noch) relativ unscheinbare Portugiese Nexx XR1.R holt in dieser Disziplin noch mehr Punkte – nach Motorrad-Fachurteil ist er „hervorragend ausbalanciert“. Einen weiteren Vorsprung vor den Mitbewerbern erzielt der Caberg mit seiner „riesigen Belüftungsöffnung mit Edelstahlblende“ (Motorrad News, 2/2012), einer praxisgerechten Belüftungsstellung und seinem großen Sichtfeld. Das übrige Lob der Fachpresse gilt der einfachen Bedienung der Sonnenblende und dem einfachen Visierwechsel.Kopfschutz mit soliden Laborwerten
Nicht ganz so überragend hält er sich allerdings im Labor. Zwar liegen seine Schlagdämpfungswerte nach ECE im grünen Bereich, bei der von Motorrad in Kooperation mit dem TÜV Rheinland angeschlagenen härteren Gangart, bei der es auf exzellente HIC-Werte zum Schutz vor Schädel-Hirnverletzungen ankommt, rangiert er allerdings nur unter „ferner liefen“. Der entsprechende Schlagtest der Motorrad News (Heft 2/2012) aus dem Vorjahr lieferte sogar rote Zahlen; dennoch empfiehlt ihn die Fachwelt als Kopfschutz mit soliden Laborwerten und praxisgerechten Details. Die aufgerufenen knapp 200 EUR (Amazon) für die Farben Schwarz, Weiß, Mattschwarz gehen angesichts der Details in Ordnung; für Dekore muss man wie stets ein paar Scheine mehr ins Budget einrechnen.