Für wen eignet sich das Produkt?
Die Nutzergruppe des Brevi Dinette setzt sich aus Eltern zusammen, die viel reisen und solchen, die auf einen klassischen Hochstuhl aus Platzgründen gut verzichten können. Das Handbuch hingegen zieht Grenzen: Der Schraubmechanismus des mit Stoff bespannten Alu-Tischsitzes passt nur für Tischplatten von mindestens 1,8 und höchstens 6,5 Zentimeter Dicke. Eine Altersempfehlung hält Brevi für verzichtbar, doch die fehlenden Verstelloptionen deuten auf eine Bestimmung für das sichere Sitzalter hin und konzeptbedingt gibt es auch keine Höhenverstellung. Und so fokussiert sich der Tischsitz auf eine recht eng definierte Altersgruppe von wenigen Monaten bis maximal drei Jahren – grob geschätzt. Denn leider schweigt der Hersteller auch hierzu.
Bei den Belastungsmessungen der Kunden zeigt sich, dass sich der Stuhl von der übereinstimmend ausgestatteten Konkurrenz nicht wesentlich unterscheidet. Während Modelle von Haberkorn, Chic 4 Baby oder Saftety 1st aber auskunftsfreudiger hinsichtlich der Maße und Gewichtsgrenzen sind – meist enden sie bei 15 Kilogramm, Sitztiefen bei 21 Zentimeter, Rückenlehnen bei 34 Zentimetern – knausert der Italiener hier ärgerlicherweise mit Informationen. Mit der rückseitigen Tasche hingegen schließt er an die Wettbewerber an. Der Dinette ist außerdem abziehbar und waschbar wie das Gros der Konkurrenz und bringt sich mit seiner Transporttasche dorthin, wo die Konkurrenz ebenfalls ist – bei praktischen Alltagshelfern mit guter Kundenbewertung.
So ganz kann er aber nicht erklären, warum sein Preisniveau deutlich höher liegt als das besagter Kontrahenten. Sicherlich: Die Schrauben lassen sich weiter aufdrehen als die des Stimo24, für den man kaum die Hälfte überweist und nur wenige Euro trennen ihn vom Inglesina mit dickerem Polster und seiner üppigen Farbauswahl; für deutlich kleineres Geld bietet der Chicco seinen Easy Lunch mit einer fast identischer Bauart – bis man ihn einmal ein halbes Jahr im Einsatz hatte. Denn dann ist von eingerissenen Nähten an den belastetsten Stellen die Rede, teils finden sich dieselben Klagen erneut bei den Ersatzprodukten nach Gewährleistung. Vermutlich ist es die bessere Haltbarkeitsprognose, die hier den tieferen Griff in das Portemonnaie des Kunden rechtfertigt.