Wasserkocher, die ausschließlich aus Glas bestehen, haben oft zwei Nachteile: Die Außenwand des Gehäuses wird sehr heiß, außerdem kann Glas bei einem Sturz brechen. Der Wasserkocher 11445 aus der Bistro-Serie von Bodum ist deshalb zur Vermeidung dieser Nachteile vorsorglich mit einer zweiten Schicht umgeben, die aus Kunststoff besteht.
Mit dem Doppelwandsystem schlägt der Hersteller gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Die zusätzliche Kunststoffwand verhindert natürlich effektiv, dass der Wasserkocher an der Außenseite extrem heiß wird – ein Manko übrigens, das etliche Modelle aufweisen. Im Testlabor wurden schon Temperatur von über 90 Grad an der Außenseite einiger Wasserkocher gemessen, wobei dies hauptsächlich Geräte aus Alu oder Edelstahl betrifft, aber natürlich auch bei einem Glaskocher der Fall sein kann. An den Kochern verbrennt man sich daher leicht die Finger, ein Gefahrenpotenzial, die sich speziell bei Kindern im Haushalt sogar noch fataler auswirken sein kann. Die Kunststoffwand dient darüber hinaus aber auch als Pufferzone, etwa wenn der Kocher aus Versehen herunter fallen sollte oder unabsichtlich einen Stoß erhält. Wie groß dieses Schutzwirkung in der Praxis tatsächlich sein wird, lässt sich allerdings nur schwer abschätzen. Wer es genau wissen möchte, muss daher leider die ersten Erfahrungsberichte sowie Testergebnisse von Fachmagazinen abwarten. Als sicher gelten darf hingegen, dass die Doppelisolierung das heiße Wasser deutlich länger auf Temperatur halten wird – schließlich stehen die wenigsten die ganze Zeit über an dem Gerät, um das Ende des Kochvorgangs genau abzupassen.
Gedacht ist der Bodum für durchschnittlich große Haushalte, das Fassungsvermögen liegt nämlich lediglich bei knapp über einem Liter – die meisten Standardkocher bieten ein Füllvolumen von über 1,5 Litern an. Der Bodum kommt dafür mit einer entsprechend niedrigen Leistungsaufnahme aus. Er zieht lediglich 1.500 Watt aus der Steckdose, die meisten Konkurrenzmodelle benötigen über 2.000 Watt. Ob sich dies nachteilig auf die Zeit niederschlägt, die der Bodum für die Erhitzung des Wassers benötigt, bleibt abzuwarten. Letztendlich liegen die Unterschiede aber meist im Bereich von ein, zwei Minuten, wer es nicht unbedingt eilig hat, wird sich darum deshalb wohl kaum einen Kopf machen. Kritik dagegen wird der Bodum vermutlich eher für seine 99 EUR einstecken müssen, denn er gehört damit zu den teuren Wasserkochern auf dem Markt. Der Hersteller hat sich allerdings in den letzten Jahren einen gewissen „Kult-“Status erarbeitet, der diese Kalkulation gerechtfertigt erscheinen lässt – wer unbedingt einen Bodum zu Hause haben möchte, muss dafür eben etwas tiefer in die Tasche greifen als normal.
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- Erschienen: 31.01.2014 | Ausgabe: 2/2014
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„Der bodum 1145 Bistro 1.1 l zeichnet sich vor allem durch sein extravagantes Design sowie seinen isolierten Kochbehälter aus. Die Füllmenge ist hingegen nur gering und auch das Aufkochen dauert verhältnismäßig lange.“