Gut gegen Verfärbungen, aber nichts für freiliegende Zahnhälse: Keine für alle?
Richtig. Mit diesem Tenor hinterlegt die Stiftung Warentest (Ausgabe 9/2016) ihre Einordnung der Oral-B Blend-a-med Pro Expert Tiefenreinigung als „starken Schrubber“, der die Zähne vergleichsweise stark abschmirgelt, bei freiliegenden Zahnhälsen aber besser nicht zum Einsatz kommen sollte. Das Gesamturteil ist gut, im Vergleichstest schließt die Universalzahncreme zur Konkurrenz von Theramed Complete Plus und K-Classic Multicare + Zink von Kaufland auf: Top-Bewertungen im Prüfpunkt „Entfernung von Verfärbungen“ infolge eines hohen oder mittleren RDA-Werts (Abriebs an den Zähnen), nicht aber für sensible Zähne geeignet. Allerdings steht bei der Blend-a-med trotz sehr guter Detailnoten in den Kernkriterien – Kariesprophylaxe durch ausreichenden Fluoridgehalt (hier 1.440 ppm - parts per million, also Teile pro Million) und Entfernung von Verfärbungen – am Ende nur ein Befriedigend.Der Grund hierfür liegt im fehlenden Warnhinweis für Kinder, die laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor einer zu hohen Zinkaufnahme geschützt werden sollen. Weil Zahncremes oft für die ganze Familie gekauft werden, erwartet die Test-Stiftung diesen Hinweis auf allen zinkhaltigen Pasten. Eine gesetzliche Regelung fehlt, obwohl Bedarf bestünde: Ein Übermaß an Zinksalzen kann Störungen des Kupferstoffwechsels, Blutarmut oder eine Schwächung des Immunsystems hervorrufen. Die fluoridhaltige Konkurrenz von Colgate (Total Daily Repair), Lidl/Dentalux (Complex 3 Kräuter Fresh) und sogar Discountercremes wie von Aldi Süd (Friscodent) oder Nord (Eurodont) vermeiden den Fehler und drucken entsprechende Hinweise auf ihre Verpackungen.