Für wen eignet sich das Produkt?
In einer stetig wachsenden Produktfamilie mit Beauftragten für die Luftreinigung und -befeuchtung zählt der neue Beurer LR 330 zu den Raumklimageräten mit dem Schwerpunkt Luftreinigung. Das „LR“ im Namen kommt daher nicht von ungefähr: Mit seinem Dreischicht-Filtersystem aus Vor-, Hepa- und Aktivkohlfilter findet es seinen bestimmungsgemäßen Einsatz bei Allergikern und Hygienefanatikern, die Pollen, Tierhaare oder Hausstaub aus ihrer Atemluft herausgefiltert haben wollen. Das im Frühsommer 2016 vorgestellte Gerät ist für Raumgrößen bis 35 Quadratmeter geeignet und ersten Online-Feedbacks zufolge ein erwartungsgemäß guter, weil Beurer-typischer Zielgruppentreffer seiner Produktklasse.
Stärken und SchwächenStatt grober Krücken, die die Raumluft nach dem Zufallsprinzip mehr oder weniger zielführend mit verdampften oder zerstäubten Wassermolekülen anfeuchten und dem man mal die eine oder andere Lüfterstufe zuschaltet, werkelt hier eine elektronische Steuerung zur Wunsch-Zielfeuchte in einem Spektrum von (sinnvollen) 40 bis 80 Prozent relativer Luftfeuchte. Mit der Rückendeckung einer Raumfeuchtigkeitsanzeige lassen sich die drei Ventilatorschaltstufen gezielt zur Aussteuerung des Raumklimas einsetzen. Das dreistufige Filtersystem ist allerdings nichts, was Technikfreaks berauscht, sondern State-of-The-Art. Die Zuordnung des „HEPA“-Filters zur Partikelfilterklasse E10 steht für einen Abscheidegrad von beherrschten 85 Prozent und gehört daher eigentlich zur EPA-Gruppierung von Filter-Effizienzen ohne das „H“ im Namen, das die Hochleistungs-Filter (EPA) von Schwebstoff-Filtern (HEPA) trennt. Zum Vergleich: Erst Filterklassen ab E12 (EPA) rechnet man für den Hausgebrauch, die höheren Klassen H13 und H14 (HEPA) sichern über 99,95 Prozent Effizienz. Nur die etablierte, leider auch kostspielige Dyson-Konkurrenz besitzt ein solch deutlich höheres Filtervermögen mit einem weiten Filterspektrum für lungengängige Stoffe, mithin auch Viren und Bakterien.
Einen Strick kann man dem Beurer nicht daraus drehen, denn bei 270 Euro (laut Amazon) bleiben Leistung und Ausgabe im Rahmen. Der Kurs rechtfertigt sich durch die hohe Luftumwälzung von 200 Kubikmeter je Stunde und eine anvisierte Befeuchtungsleistung von etwa 220 Litern je Tag (abhängig von den gegebenen Raumluftbedingungen), positiv wirken sich auch der beleuchtete 4,5-Liter-Tank und die 1.000-Stunden-Filterlaufzeit aus. Mehr Auskunftsfreude des Herstellers zum Partikel-Rückhaltegrad, zu den Filterwechselintervallen und Filterkosten hätten das Preis-Leistungs-Verhältnis noch fassbarer gemacht und Hinweise zur Geräuschentwicklung die Nutzerfreundlichkeit erhöht. Am Ende bleibt nur für Hygienefans ein rundum preiswürdiges Produkt stehen, die das Gerüttel auf höchster Ventilatorstufe als irrelevant für ihren Aufstellort erachten können – und in Schlafräumen sicherlich zu einem leiseren Gerät gegriffen hätten. Immerhin: Die Bedienung ist einfach und intuitiv und die Garantie beträgt drei Jahre, was ja auch einiges wert ist.