Mit dem Miracle führt Babybjörn einen Tragesitz im Angebot, der sich mit seiner flexiblen Druckpunktverlagerung besonders komfortabel tragen lassen soll. Innovativ zeigt er sich insbesondere mit seiner variablen Sitzauflage, die das mitwachsende System ideal zu unterstützen scheint. Doch aus Kundensicht ist das Ganze offenbar nicht so bequem wie erhofft.
Variable Stegbreite und Druckpunktverlagerung
Babytragen sollen viele Funktionen erfüllen, eine davon ist die flexible Körperanpassung an das Baby und den Tragenden. Doch viele Hersteller scheitern - etwa im Bemühen, auch größeren Kindern einen stets komfortablen Sitz zu ermöglichen, der den wachsenden Bedürfnissen nach Bewegungsfreiheit zupass kommt. Babybjörn will das Problem in mehrfacher Hinsicht gelöst wissen: Zum einen verfügt der Miracle über eine nach Alter des Kindes variabel einstellbare Stegbreite. Und zum anderen lasst sich das Tragegewicht mittels Verstellsystem und Bauchgurt flexibel verlagern – und damit den Tragekomfort entscheidend verbessern.Viele Verstellmöglichkeiten
Dabei ist noch nicht einmal eine große Fummelei vonnöten: Selbst mit Kind im Sitz lässt sich das Riemensystem mit einer Hand so verstellen, dass die jeweils bequemste Passform zum Tragen kommt. Zentral beim Miracle ist die Funktion des breiten Bauchgurtes: Er verlagert den Schwerpunkt von den Schultern auf die Hüfte und schont damit die Wirbelsäule. Die variabel einstellbaren Tragehöhen werden außerdem dem Alter des Kindes gerecht: Neugeborene werden etwas höher und mit Elternblick getragen, ab etwa einem halben Jahr wiederum etwas tiefer und im Panoramablick nach vorn.
Zwei markante Kritikpunkte
Doch vor allem aus Kundensicht krankt der Miracle an zwei konstruktiven Fehlern: Der Rundrücken und die orthopädisch erwünschte Anhockspreizhaltung seien nicht berücksichtigt. Letztere sei vonnöten, um der noch unreifen Hüfte bei Neugeborenen eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen, lasse aber beim Miracle keine entsprechende Körperhaltung in der M-Form zu, das Kind hänge vielmehr unbequem auf dem Steg. Der Rundrücken wiederum sei insbesondere bei einer Traghaltung in Tragerichtung nicht eingehalten, die der Hersteller bereits ab dem vierten Monat für durchführbar halte.
Fazit: Der Miracle bietet ein hohes Maß an Flexibilität, die insbesondere dem Tragenden zugute kommt, der erhoffte Kind-Komfort indes scheint die Käufererwartungen nicht rundum zu erfüllen. Wer dennoch einen Versuch unternehmen möchte: Amazon listet den Miracle mit derzeit rund 102 EUR.