Der schwedische Hersteller Babybjörn liefert mit seinem Hochstuhl ein als innovativ beworbenes Sitzmodell ab, das eine interessante Sicherheitslösung auch für sehr aktive Kinder im Sitz vorstellt. Doch das Konzept ist konstruktiv nicht ganz geglückt, wie kritische Kundenbewertungen zeigen.
Tischplatte ersetzt Schrittgurt
Die reduzierte Formensprache des Babybjörn lässt darauf schließen, dass man es hier mit einem auf die reine Funktion definierten und durchdachten Hochstuhl eines ambitionierten Designers zu tun hat. Der Hochstuhl kommt ohne Sicherheits- oder Schrittgurt aus und insoweit mag es sich in der Tat um ein außergewöhnliches Konzept handeln. Sicherungsfunktion hat hier nämlich die Tischplatte, die sich so nah an das Kind heranschieben lässt, dass Sturzgefahren nahezu ausgeschlossen sind.
Klappmechanismus per Drehknopf
Das Prinzip ist so simpel wie effektiv: Die nierenförmige Tischplatte umschließt zusammen mit der gewölbten Rückenlehne das Kind derart, dass es wie in einem schützenden Kokon gehalten wird. Die runde Ausbuchtung ist dabei kein Gestaltungsmerkmal allein, sondern soll den Nachwuchs vor dem Aufstehen oder Durchrutschen nach unten sichern. Der Tisch ist außerdem klappbar, was den Ein- und Ausstieg beim Hinein- und Herausheben erleichtert. Der Klappmechanismus lässt sich mittels Drehknopf aktivieren, der unter der Tischplatte platziert ist und sich dort dem "Zugriff" des interessierten Babys entzieht.Kaum Verstellmöglichkeiten
Doch bei allem minimalistischen Designverständnis, wie es Babybjörn verkörpert, ist ihm offenbar etwas entgangen: Der Hochstuhl lässt sich kaum verstellen – weder in der Höhe noch in der Neigung der Rückenlehne. Doch damit lässt er aus Experten- wie Kundensicht gleich mehrere unerlässliche Grundfunktionen vermissen. Die Rückenlehne sei außerdem zu niedrig, was ebenfalls zu einer Abwertung führte, da vor allem größere Kinder nicht lange bequem sitzen können.Keine überflüssigen Breifangstellen
Punkten kann der Kunststoff-Kandidat indes mit mit seinen gut abwaschbaren Oberflächen, mit dem Verzicht auf überflüssige Rillen weist er außerdem erfreulicherweise auch keine Breifangstellen auf und reduziert damit unnötige Putzaktionen. Weiteres Plus: Mit seinem kompakten Klappmaß ist er platzsparend aufgeräumt oder kann wahlweise für mobile Zwecke und auf Reisen oder Kurzbesuchen bei den Großeltern genutzt werden.
Was bleibt als Fazit? Wer an die Verstellbarkeit eines Hochstuhls lediglich moderate Ansprüche stellt und Stil vor Komfort wählt, mag mit dem schwedischen Kandidaten durchaus seine Freude haben. Allerdings muss man offenbar etwas mehr dafür investieren: Mit rund 144 EUR wird er derzeit bei Amazon gelistet. Erhältlich ist er in Rot und Weiß.