Kaum etwas im Kindersitzsegment ist besser geeignet als Reboard-Kindersitze, um Verbraucher in komsumtive Sackgassen zu manövrieren. Der Irrtum geht so: Obwohl sie im Frontaufprall fünfmal besser schützen als ein vorwärts gerichteter Kindersitz, sind Reboarder im Alltag kaum nutzbar – zu wuchtig, zu sperrig, mit groben Einschränkungen im Handling und in der Beinfreiheit der Kleinen. In Skandinavien sieht man das anders. Hersteller wie Axonkids produzieren unermüdlich neue Rückwärts-Modelle - und mit dem Rekid steht nunmehr ein besonders schützendes Modell zur Verfügung.
Nachfolger des Duofix
Der ECE-Klasse-I/II-Kindersitz (für die Gewichtsgruppe von 9 bis 25 Kilogramm) präsentiert sich als Nachfolger des Duofix, bei dem noch die Wahl der Fahrtrichtung besteht – allerdings eher verstanden als Nachfolge in der Reboard-Evolution als in der Chronologie. Heißt: Sein Unfallschutz ist höher, weil er die Kleinen noch länger rückwärts reisen lässt als beim Duofix, ohne Wenn und Aber. Das Kind sitzt etwa bis ins Grundschulalter und darüber hinaus rückwärts im Auto, was den Empfehlungen der Versicherer und Unfallexperten perfekt entspricht. Die aktuelle ECE-Regelung Nr. 44 besagt: Ein Kind darf ab 9 Kilogramm aus der Babyschale in einen vorwärts gerichteten (Gruppe-I)-Sitz wechseln. Doch die Kids fahren auch nach der Babyschale rückwärts deutlich sicherer. Den Duofix wird es weiterhin geben, nur als im Schutzniveau nachrangiger Reboarder mit Vorwärts-Option.Mit Gurt oder Isofix bis 19 Kilogramm, dann nur noch Gurtbefestigung
Wem gleich dazu einfällt, dass solche Sitze nur selten rühmliche Testergebnisse vorweisen können, sei beruhigt. Meist geht der Appell eines „Befriedigend“ oder „Ausreichend“ von ADAC und Stiftung Warentest an die Hersteller der besonders schweren und sperrigen Sitze mit schlechtem Handling und hohem Fehlbedienungsrisiko. Die Unfallsicherheit hingegen steht so gut wie nie in Frage. Umso mehr trifft dies für Sitze zu, die wie der Rekid über eine Isofixanbindung verfügen, die für eine besonders solide Verbindung mit der Karosserie bürgen. Beim Rekid besteht noch die Besonderheit, dass er in der höheren Gewichtsklasse (II) mit dem Fahrzeuggurt montiert werden kann, im Übrigen mit Isofix. Ob all diese Vorteile das traditionelle Minus beim Handling negieren, müssen Tests erst noch zeigen. Ein klares, sehr typisches Manko hat er aber: Er ist recht teuer (rund 440 Euro).