Hersteller Atemio – vormals Atevio – bringt einen Linux-basierten DVB-S2-Receiver namens AM 500 HD in den Handel, der per LAN beziehungsweise optional per WLAN mit Heimnetz und Internet verbunden werden kann.
Per LAN (10/100Mbit) oder mit einem separat erhältlichen WLAN-USB-Adapter hat man Zugriff auf Multimedia-Dateien von DLNA-fähigen Servern im Heimnetz, also auf Computer und NAS-Systeme. Mit einem aktiven Breitbandanschluss bringt man außerdem diverse Online-Dienste auf den Bildschirm, hier punktet die Box mit einem integrierten Webbrowser. Per LAN oder WLAN soll man obendrein TV-Sender auf die Festplatte eines Netzwerkgerätes mitschneiden können, alternativ werden die Aufnahmen auf einem externen USB-Speicher archiviert (PVR-ready), von dem man umgekehrt auch Media-Dateien abspielen kann. Natürlich gehört die Funktion zum zeitversetzten Fernsehen (Timeshift) ebenfalls zum Repertoire des Sat-Receivers. Weil der verbaute Tuner den MPEG2- und den MPEG4-Standard unterstützt, empfängt er Sender in SD- und in HDTV-Auflösung. Auch verschlüsselte und mithin kostenpflichtige Angebote sind dank eingebautem Smartcard-Reader und CI-Slot kein Problem. Im CI-Slot platzieren Pay-TV-Fans ein optionales CAM-Modul und die Smartcard des Anbieters. Der Receiver unterstützt die DiSEqC-Standards 1.0, 1.1, 1.2 sowie USALS, zudem lässt er sich an einem Einkabelsystem (Unicable) nutzen. Die Video-Signale gelangen über einen HDMI-Ausgang zum Flachbildfernseher, für ältere Röhrengeräte steht ein Composite-Video-Ausgang samt passendem Audio-Ausgang bereit. Eine RS-232C-Steuerleitung und ein optischer Digitalausgang, über den man das Tonsignal zu einem AV-Receiver ohne HDMI-Eingang transportiert, runden die Anschlussleiste ab. In Sachen Bedienkomfort darf man sich unter anderem auf einen Blindscan, auf eine Bild-in-Bild-Funktion und auf einen „leistungsstarken Senderlisten-Manager“ freuen. Im Standby soll die Box, die mit einem externen Infrarot-Empfänger, mit einem HDMI-Kabel und einem 12-Volt-Netzteil ausgeliefert wird, weniger als ein Watt Leistung aufnehmen.
Für den AM 500 HD verlangt Atemio knapp 150 Euro. In Relation zur gebotenen Ausstattung – Linux-Betriebssystem, Netzwerkfähigkeit, USB-Anschluss und PVR-Funktion – ein wirklich attraktives Angebot. Bleibt zu hoffen, dass der Newcomer nicht nur auf dem Papier überzeugt.
10.11.2011