Apples iPad hat nicht nur den Markt für Tablets überhaupt erst geschaffen, sondern war in den letzten Jahren auch eine gute Wahl für alle Interessenten mit hohen Ansprüchen und einem Fokus auf Preis-Leistung. Während das 2021er-iPad mit Straßenpreisen um 349 Euro enorm viel für das Geld bietet, wirkt das neue iPad 2022 mit einem rund 150 Euro teureren Startpreis auf Anhieb weniger verlockend und einfach sehr nahe am insgesamt luxuriöseren iPad Air 2022.
Das Gute: Alle wesentlichen Disziplinen (weiter) auf Topniveau
Dabei gibt es hier einiges an Lob zu verteilen: Das optische Redesign mit dünneren Bildschirmrändern macht einen guten Eindruck und Detailänderung wie der Sprung auf eine USB-Ladebuchse wissen zu gefallen. Die Performance ist weiterhin über jegliche Zweifel erhaben, allerdings lässt sich das auch vom Vorgänger behaupten. Gleiches gilt für die Akkulaufzeit, die sich wieder auf einem guten Niveau bewegt. Selbst bei dauerhafter Nutzung ist ein ganzer Arbeitstag drin.Das Schlechte: Teures Zubehör und unsinnige Beschränkungen
Für professionellere Zwecke bietet Apple eine passende Tastatur und einen Stift an. Auch Upgrades für den Speicher oder 5G-Mobilfunk sind optional möglich. Alle Optionen haben aber eines gemeinsam: Sie sind zu teuer. Merkwürdig mutet an, dass als Stift nur die erste Generation des Apple Pencil einsetzbar ist, während die teureren iPad-Modelle allesamt den modernisierten Apple Pencil 2 nutzen können. Auch das Betriebssystem wirkt künstlich beschränkt. So fehlt beim iPad 2022 im Gegensatz zum Air und Pro zum Beispiel das Funktionshighlight Stage Manager, mit dem man schneller zwischen zuletzt aufgerufenen Apps wechseln kann.Alles in allem zeigt sich das neue iPad ziemlich durchwachsen. Da Apple das iPad 2021 vorerst im Sortiment behält, sitzt das neue Modell zwischen dem 2021er-Budget-Kracher und dem merklich besseren iPad Air 2022, ohne dabei wirklich überzeugende Argumente zu liefern, außer vielleicht den Umstand, dass es die goldene Mitte ist.