Der Hersteller für Grafikkarten-Chips präsentiert im März 2012 bereits die dritte neue GPU, die ebenfalls auf der Graphics-Core-Next-Architektur aufbaut. Im High-End-Bereich hat die Radeon 7900er bereits für neue Benchmark-Rekorde gesorgt und Nvidia hält sich mit der angekündigten Kepler-GPU noch immer bedeckt. Die neue Pitcairn-GPU der 7800er Serie besetzt die Klasse im oberen Mittelfeld und soll den Vorgänger Radeon 6870 ablösen.
In der Ausstattung steht der Neuling dem großen Schwestermodell in nichts nach, lediglich die Ausführungseinheiten wurden minimal reduziert. Immerhin kann der im 28-Nanometer-Prozess gefertigte Kern der GPU mit 2,8 Milliarden Transistoren so richtig Gas geben. Mit 2 GByte GDDR5-Arbeitsspeicher verfügt die 7870er über gute Reserven bei hohen Auflösungen und kommt mit dem großen Tahiti-Kern in der Breite des Speicherinterface mit „nur“ 256 Bit nicht ganz mit. Kern- und Shadertakt liegen exakt auf 1.000 MHz und somit um 100 MHz höher als der Vorgänger. Der Hersteller gibt den typischen Stromverbrauch mit 175 Watt an, der über zwei 6-Pin-Stecker (maximal 225 Watt) gespeist wird. Auf den ersten Blick sieht die Kühlung der Radeon wie bei allen anderen Modellen des Vorjahres aus und auf den zweiten erkennt man den neuen Kupferblock auf der GPU mit drei Heatpipes, die in die Aluminiumlamellen führen. Der 70 Millimeter große Lüfter wird in seiner Drehzahl direkt vom Grafikkartentreiber gesteuert. Wie bei allen modernen Grafikkarten verfügt die GPU über ein ausgefeiltes Energiemanagement, das im Windows-Modus auf 300 MHz zurückfährt und bei ausgeschaltetem Monitor den Stromverbrauch der Grafikkarte auf 3 Watt reduziert. Anschlüsse sind in ausreichender Menge auf dem Doppel-Slotblech vorhanden: Dual-Link-DVI, HDMI und zwei Mini-Displayports.
In Praxistest der Kollegen von Computerbase.de zeigt der neue Pitcairn-Grafikchip deutliche Steigerungen in den Frameraten (Bilder pro Sekunde) gegenüber der Radeon 6870. So kann man diese bei Full HD mit 1.920x 1.080 bei 4xAA/16xAF in Battlefield 3 und The Witcher 2 bei rund 45 Bildern pro Sekunde fixieren und bei Deus EX knapp unter 100. Die neue Mittelklasse-Radeon ist somit deutlich schneller als der Vorgänger und auch als die 6970er und erreicht bei den Leistungsvergleichen beinahe das Niveau einer GTX 580 – Respekt.
Dafür ist sie auch beinahe so teuer (350,- Herstellerempfehlung) und es bleibt abzuwarten, wie viel die anderen Hersteller verlangen werden. Die Lücke zum Vorgänger ist damit relativ hoch und wird wahrscheinlich noch von kleineren Modellen der 7800-Serie gestopft werden.
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- Erschienen: 28.03.2012 | Ausgabe: 5/2012 (April)
- Details zum Test
78 von 100 Punkten
Preis/Leistung: „ausreichend“
Die Grafikpower der Radeon HD 7870 reicht annähernd an die Leistung der 7950er-Karten heran und kostet deutlich weniger. Gegenüber den 7850er-Karten ist sie aber wiederum nur ein wenig leistungsfähiger. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.