Eingefleischte Zocker rümpfen beim Anblick einer Radeon HD 7750 sicherlich die Nase und verweisen auf deutlich stärkere Modelle. Die neue Grafikkarte des Prozessor-Herstellers kann zwar gehobenen Ansprüchen der PC-Spielewelt nicht gerecht werden, hat aber ein Sparpotenzial ohne Gleichen. Das betrifft in erster Linie den Stromverbrauch, der durch die neue 28-Nanometer-Fertigung des Cape-Verde-Grafikchips deutlich gesenkt werden konnte.
Bei der Stromversorgung der Grafikkarte ist kein weiterer Anschluss am Netzteil erforderlich, da der PCI Express Slot ausreichend Strom liefern kann. So schluckt die 7750er im Leerlauf nur 9 Watt, bei mehreren angeschlossenen Monitoren sind es dann doppelt so viel. Im Spielbetrieb steigt der Verbrauch auf moderate 48 Watt und bei extremer Belastung können es auch mal 63 Watt werden. Der Lüfter ist zwar schon im Leerlauf hörbar, verursacht aber keine störende Geräuschkulisse. Unter Last wird die Kühlung jedoch deutlich wahrnehmbar und erreicht bis zu 1,3 Sone. Wenn das Betriebssystem den Monitor abschaltet wechselt die Grafikkarte ebenfalls in den Schlafmodus, schaltet den Lüfter ganz ab und verbraucht nur noch 5 Watt. Sapphire bietet mit seiner Ultimate-Version auch eine passiv gekühlte, also lautlose 7750er an, die sich besonders für den HTPC-Bereich im Wohnzimmer eignet.
Der zweite Spareffekt tritt bei der Anschaffung der auf. Lediglich 100,- (bei amazon) müssen den Besitzer wechseln, damit man in den Genuss einer bedingt Spiele-tauglichen Grafikkarte kommen kann. Die Grafikkarte liegt zwar unter DirectX 11 deutlich über dem Niveau des Vorgängermodells HD 6750 und nähert sich sogar ansatzweise einer Nvidia GTX 550 Ti, muss aber bei hohen Auflösungen mit hohen Detailstufen passen. Je nach Spiel ist jedoch eine Full HD Darstellung mit 1.920 x 1.080 Bildpunkten problemlos und man muss nur hier und da vielleicht die Kantenglättung (MSAA) ein wenig reduzieren. Bei Battlefield 3 kann die kleine Grafikkarte in mittlerer Detailstufe (sieht noch ganz passabel aus) noch mit rund 30 Bildern pro Sekunde mithalten. Im Kern findet man neben der 3D-Funktion auch noch die Video-Engine UVD3, die für das Abspielen von Blu-ray-Material zuständig ist.
Mit einer maximalen Kantenlänge von nur 170 Millimetern fällt der Platzbedarf ebenfalls sparsam aus und dem Einbau in kleine Gehäuse steht nicht im Wege. Die Karte kann allen Gelegenheitsspielern auf mittlerer Detailstufe wärmsten empfohlen werden.
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- Erschienen: 02.03.2012 | Ausgabe: 4/2012
- Details zum Test
„gut“ (4 von 5 Punkten)
„Wer kein kleines Vermögen für eine High-End-Grafikkarte ausgeben möchte, findet in der unteren Mittelklasse AMDs neue Radeon HD 7750. ... In punkto Performance liegt sie mit einem PCM-Leistungsindex von 949 zwischen ihren Vorgängern HD 6770 und HD 6790 – braucht dabei aber nur knapp die Hälfte des Stroms. Damit ist sie, gemessen an der Grafikperformance, die effizienteste Grafikkarte, die je im PC-Magazin-Labor gemessen wurde.“