Obwohl AEG-Nähmaschinen (zumindest gilt dies für die günstigen unter ihnen) in Fachforen häufig mit teilweise abfälligen Bemerkungen bedacht werden, hat die 1714 des Herstellers, ganz im Gegensatz zu ihrem schlechten Ruf, in einem kürzlich erschienenen Test recht gut abgeschnitten. Auch die bei Internethändlern aufgeführten Kundenmeinungen zu der AEG Nähmaschine sprechen häufig eine ganz andere Sprache und bestätigen ihr stattdessen, gerade für Einsteiger und Hobbyschneider(innen) ein gut geeigneter Kandidat zu sein.
Den Anfang macht unter den als positiv hervorgehobenen Punkten die Bedienungsanleitung. Sie falle nicht nur üppig aus, sondern sei auch mit illustrativen Bildern versehen, die gerade blutigen Anfängern über die ersten Hemmschwellen hinweghelfe – auch die „Stiftung Warentest“, die den oben erwähnten Tests durchgeführt hat, lobt die AEG ausdrücklich für eine der besten Anleitungen unter allen Testkandidatinnen. Einmal in Betrieb genommen – übrigens: Selbst das Einfädeln soll bei der Nähmaschine leicht von der Hand gehen –, produziert die Maschine saubere, gleichmäßige Nähte, der Stofftransport gelinge ihr sehr gleichmäßig und fast von alleine, sodass kaum nachgeholfen oder der Stoff mit der Hand zusätzlich gespannt werden muss, außerdem laufe die Maschine relativ ruhig.
Die Auswahl an Stichen wiederum ist zwar begrenzt, reicht aber für die normalen Näharbeiten in einem Haushalt vollkommen aus, außerdem lässt sich der gewünschte Stich leicht einstellen – eine Maschine also ohne viel Schnickschnack, der Anfänger nur überfordern würde, aber solide genug ausgestattet für Änderungs- und Flickarbeiten sowie für unkomplizierte Kleidungsstücke, sofern man sich als Einsteiger überhaupt an diese heranwagt.
Unterschiedlich bewertet hingegen wird von den Testern der Stiftung Warentest und den Besitzern der Maschine das Können der AEG, sobald mehrere Lagen Stoff übereinander vernäht werden sollen. Im Test legte die Maschine dabei Schwächen an den Tag, in den Kundenmeinungen dagegen wird extra hervorgehoben, dass sie auch diese Aufgabe ziemlich souverän meistert. Differenzen zeigen sich auch in der Beurteilung der Handhabung, denn die Testnäherinnen bemängelten zum Beispiel, dass sich die Fäden nicht leicht einsetzen ließen – letztendlich wird die Geduld des Benutzers und etwas Übung das Problem in der Praxis erledigen. Einig sind sich beide Parteien wiederum darin, dass die fehlende Abdeckhaube ein ärgerliches Manko darstellt – die Maschine muss nach getaner Arbeit im Karton aufbewahrt werden.
Rechnet man unterm Strich Pro und Kontra zusammen, ist die AEG sicherlich eine geeignete Kandidatin für alle, die eine Maschine zum „Hineinschnuppern“ suchen – und dafür eben nicht unbedingt gleich viel Geld ausgeben möchten. Über Amazon ist sie derzeit für rund 95 Euro zu haben – und wer dem Frieden, sprich, den Kundenmeinungen nicht traut, sondern mehr auf den Sachverstand der Stiftung Warentest gibt, wirft vor dem Kauf einfach einen Blick auf das Testergebnis der Mercury 8280 von Singer, die im angesprochenen Test sogar weit vor der AEG landete und nur ein paar Euro mehr kostet (Amazon).
-
Stiftung Warentest
- Erschienen: 28.01.2011 | Ausgabe: 2/2011
- Details zum Test
„befriedigend“ (2,8)
Das einfache und zuverlässige Gerät verfügt über eine solide Konstruktion. Bei der Bedienung sind leichte Einschränkungen hinzunehmen, so lässt sich der Unterfaden etwas kompliziert einfädeln und bei mehreren Stofflagen ist die Naht nicht sauber. - Zusammengefasst durch unsere Redaktion.