Dunlopillo macht vieles anders bei seinen Matratzen. Klangvolle Formschaumtechnologien und AirFlow-Kanäle sollen den Matratzenmarkt revolutionieren.
In der Bestenliste zeigen wir nur aktuelle Produkte. Deren Bewertung stammt aus Meinungen sowie unabhängigen Tests.

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Dunlopillo Matratzen Bestenliste

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Ver­sucht sich in einer Stra­te­gie der Revo­lu­tion

Das Wichtigste auf einen Blick:

  • Dunlopillo Elements Testsieger in der Kategorie Kaltschaummatratzen für alle Körperbautypen
  • laut Stiftung Warentest auch empfehlenswerte Latexmatratzen
  • teils verwirrende Technologien mit großen Versprechen (z. B. verlängerte Tiefschlafphasen)
  • viele klangvolle Formschaumtechnolgien
  • einige Typologien wollen gezielt die Nachteile von Viscoschaum eliminieren
  • Dunlopillo-Fusion-Reihe mit Matratzen für verschiedene Körperbautypen

Wer ist Dunlopillo und welche Matratzen hat der Hersteller zu bieten?

Dunlopillo ist ein Matratzenhersteller mit Sitz im unterfränkischen Alzenau, dessen einstiger Fokus auf Latexmatratzen eng mit einer branchenfremden Pionierleistung verwurzelt ist: der Entwicklung von Autoreifen. Die Firmengeschichte der in den 1950er-Jahren gegründeten Dunlop-Tochtergesellschaft reicht bis ins Jahr 1928 zurück, als der Schotte John Boyd Dunlop ein für Luftreifen gedachtes Latex-Aufschäumverfahren entwickelte. Doch Latexmatratzen spielen heute kaum mehr eine Rolle im Portfolio, denn Dunlopillo musste sich im hart umkämpften Markt neu definieren. Heute ist der Name Dunlopillo mit einer achtenswerten Sortimentsbreite und -tiefe am Markt verbunden, auch nach Übernahme durch die Frankfurter Dormando Bettzeit GmbH im Jahr 2017. Die Latex-, Kaltschaum- und Federkernmatratzen sind aber meist nur Vertreter des Mittelfeldes von Matratzen-Vergleichen. Doch mittlerweile hat Dunlopillo auch ein ganz ausgezeichnetes Produkt platziert.

Wie urteilt die Stiftung Warentest über Dunlopillo Matratzen?

Aktuelle Warentests weisen die Dunlopillo-Matratzen als relativ brauchbar aus. Die Testergebnisse der Stiftung zeigen, dass Dunlopillo sogar einen Spitzenreiter hervorbringen kann - noch dazu in der sonst so heiklen Kategorie der Kaltschaummatratzen für alle Körperbautypen. So hieß es in "test"-Heft 10/2019 am Ende "gut" für die Kaltschaummatratze und Testsiegerin Dunlopillo Elements, einer Baugleichheit zur viel bekannteren "Emma One", die ebenfalls eine Eins vor dem Komma stehen hatte (1,7). Soll es eine Latexmatratze sein, finden Sie mit den Modellen Dunlopillo Carina oder Dunlopillo Natura 1600 ebenfalls gute Matratzen - nur leider haben beide das Sortiment von Dunlopillo längst verlassen und sind neueren Entwickungen gewichen. Nicht ganz so gut klappt es mit den Federkernmatratzen von Dunlopillo. Im Testlabor der Stiftung Warentest lagen etwa große, schwere Rückenlieger auf dem 600-Euro-Modell Aerial TTFK Royal und der baugleichen Aerial TTFK Elegance insgesamt nur "befriedigend".

Dunlopillo Elements Bislang konnte Dunlopillo kaum echte Testerfolge feiern. Doch mit der Elements, einem Produktzwilling der Emma One, hat man im "test"-Heft 10/2019 den Titel Testsieger abgeräumt. (Bildquelle: www.emma-matratze.de)

Dunlopillo-Reihe DiamondDegree: Mit Graphit-Partikeln in den Tiefschlaf?

Zugegeben, der Dunlopillo- Entwicklerstolz verlangt nach einer besonderen Werbesprache – und mit der vierköpfigen Matratzen-Serie DiamondDegree zeigt Dunlopillo seine revolutionären Ambitionen ganz besonders deutlich. Schneller zur optimalen Tiefschlaf-Temperatur versprechen diese Schaumstoffmatratzen für alle Schlaftypen, ob Rückenschläfer, Bauchschläfer oder Seitenschläfer. Wie alle anderen Produktfamilien stehen auch hier vier Typologien zur Auswahl – also für Menschen, die lieber weich, eher mittelfest oder eher straff gestützt liegen – ergänzt von einer Dynamik-Variante mit Federkern und Schaumabdeckung, die für ein federndes Liegegefühl sorgen soll. Auf dem Datenblatt sieht das so aus: Sobald Sie sich hinlegen, verbinden sich Millionen Graphit-Partikel in der obersten Matratzenschicht und führen überschüssige Körperwärme gezielt ab. Die Idee lautet also, den Körper schneller an eine tiefschlafübliche Temperaturdifferenz von 1,5 Grad gegenüber der Körpertemperatur im Wachzustand heranzuführen. Das ist eine freudige Vorstellung, wird aber Kritiker auf den Plan rufen. Denn letztendlich wird nichts Geringeres versprochen als eine Verlängerung der erholsamen Tiefschlafphasen. Heruntergestrickt auf ein verständliches Maß an Revolution ließe sich auch formulieren, Dunlopillo macht sich in dieser Serie schlicht die Wärmeleitfähigkeit von Graphit zunutze – und ruft dafür Preise von rund 1.300 Euro für das Standard-Liegemaß (90 x 200 cm) auf. Ob das wirklich so gut funktioniert wie versprochen, lässt sich nur durch Probeliegen herausfinden. Eine Methode, die auch die Stiftung Warentest den Verbraucher immer wieder nahelegt. Das gelte auch für andere individuelle Entscheidungen wie jene zu den Härtegraden und Liegezonen einer Matratze.

Dunlopillo-Serie Fusion-Helix: Luftig, anpassungsfähig, druckentlastend

Alle, die sich angesichts der Wohlfühlwerte speziell bei Matratzen für echte Katapulte in Richtung Zukunft begeistern können, seien zu folgendem Schauspiel eingeladen: Zu Schaummatratzen, die den Auflagedruck minimieren, den Körperkonturen folgen und zugleich luftig sind – eine an sich widersprüchliche Trilogie aus Liegeeigenschaften, an der andere Hersteller noch tüfteln. Denn die Anpassungsfähigen unter den Kaltschäumen – gleich, ob sie durch Viscoschaum-Abdeckungen, Gelschaum-Technologien oder Zonen-Profile erreicht werden – hatten vielfach mit den typischen Gipsbett- und Schwitzkasten-Effekten zu kämpfen. Nichts für Menschen, denen im Schlaf schnell zu warm wird und demnach auf die viel schwereren Federkernmatratzen mit ihrem offenen Innenleben zurückgreifen mussten. In der Dunlopillo eigenen Werbesprache liest sich das so: „Die Dunlopillo Fusion Helix bietet mit ihren Airflow-Kanälen ein ideales Schlafklima mit maximaler Luftzirkulation und Feuchtigkeitsregulierung – selbst in warmen Sommernächten.“ Auch hier fächert Dunlopillo seine Nutzergruppe in vier Kreise auf – also Menschen mit soften, mittelfesten, harten oder dynamischen Liegewünschen. Bemerkenswert ist das Aufbrechen der sonst üblichen fünf bis sieben Liegezonen in sogenannte Infinity-(Endlos)-Zonen, die für einen fließenden Übergang und eine besonders effektive Körperanpassung sorgen sollen. Der Käufer soll diese Hightech mit Preisen von rund 1.000 Euro für die üblichen Einzelschläfermaße danken. Für das große Paarschläfermaß von 200 x 200 cm wird das Doppelte fällig.

Dunlopillo Fusion Mit "Fusion" meint Dunlopillo nichts anderes als die Fusion von Atmungsaktivität, Anpassungsfähigkeit und Regeneration einer Matratze. Kunden zahlen ca. 1.000 Euro für das Standard-Liegemaß. (Bildquelle: dunlopillo.de)

Dunlopillo-Serie Smart Adapt: AquaGEL-Schaumdecke für Hart-, Weich- und "dynamische" Schläfer

Auch in der Serie Smart Adapt wird die Werbelyrik nicht weniger. Offenbar geht es auch hier nicht ohne das typische Marketingvokabular, mit dem Dunlopillo-Kunden erst einmal zurechtkommen müssen. Jüngstes Beispiel ist die vierköpfige Produktfamilie der Smart-Adapt-Serie mit Schaumstoff- und Federkernmatratzen, die allen Schlaftypen die „perfekte Balance aus optimalem Halt und dynamischer Unterstützung“ vermitteln sollen – schon beim ersten Hinlegen. Man bekommt den Eindruck, Dunlopillo habe alles an sprachlicher Kreativleistung aufgebracht, die die Matratzenbranche für ihre Schöpfungskronen so bereitstellt. Die in vier Härtegraden (Soft, Hard, Medium, Dynamic) erhältlichen „Anschmiegsamen“ haben über ihrem HRX-Schaumkern (wie bei Emma Air) eine AquaGEL-Abdeckung, die den Körper entlasten und zugleich unterstützen – oder ihm ein „dynamisches Schlafgefühl“ verschaffen sollen. Auf ein Alltagsszenario übersetzt will das heißen: Legt sich der Mensch auf die Matratze, erlebt er Stützung dort, wo er tiefer in die Matratze einsinkt und Entastung an den weniger belasteten Auflagebereichen. Wo andere Anbieter mit 7-Zonen-Schaumkernen und Viscoschaum-Abdeckungen arbeiten, die die Körperkonturen exakt aufnehmen sollen, setzt Dunlopillo mehr auf gleichmäßige und vollflächige Druckverteilung über die gesamte Liegefläche hinweg. Für diese HRX-/AquaGEL-Technologie verlangt der Hersteller je nach Modell und Kernaufbau Preise zwischen 700 und 800 Euro; für ein Liegegefühl, das tatsächlich sehr komfortabel ist, nicht aber eine derartige Technologie hätte bemühen müssen, wie aus Fachkreisen zu vernehmen ist. Wer aber gern in der Kategorie Nischenmatratzen stöbert und sich auch sonst von höheren Preisen nicht abhalten lässt, wird in dieser Serie vielleicht fündig. Ein großer Vorteil solcher AquaGEL-Modelle ist, dass sich der Gelschaum im Gegensatz zum Viscoschaum sofort wieder zurückbildet, wodurch keine temporären Liegekuhlen entstehen, aus denen man sich mühsam wieder herauskämpfen muss.

Hintergrund: Gel, Gelschaum, Viscoschaum - was war jetzt nochmal was?

Bei den Dunlopillo-AquaGEL-Modellen hat man es nicht mit reinrassigen Gelmatratzen zu tun, die nicht nur deutlich teurer, sondern auch weniger alltagstauglich wären. Denn eine echte Gelmatratze, die zu großen Teilen aus Gel besteht, müsste zudem wie ein Wasserbett beheizt werden. Schwer wäre sie obendrein – und kaum von einer Person allein zu tragen, zu wenden oder zu drehen. AqualGEL-Modelle besitzen keine Gel-Auflage, sondern eine den Schaumkern deckende Gel-Schaumstoffmischung. So kombinieren sie die druckentlastenden Liegeeigenschaften des zäh-nachgiebigen Viscoschaums mit der Punktelastizität von hochwertigem Kaltschaum.


Dunlopillo-Serien BeVital, Aerial, Aerial Senso, Aerial Loft: Körperanpassung und Vermeidung des Gipsbett-Effekts

Auch in den älteren Serien beVital und Aerial sollten klangvolle Formschaumtechnolgien um die Gunst der Nutzerschaft im immer enger werdenden Matratzen-Markt buhlen. Hier hieß die Botschaft stets „individuelle Körperanpassung“ in Abgrenzung zur Konkurrenz, die meist 5- oder 7-Zonenmatratzen und kreativ in die Schaumblöcke eingesägte Lochmuster im Schulter- und Beckenbereich anbieten. Offenbar versuchte sich Dunlopillo schon früher in einer Strategie der Revolution: In der Aerial-Rezeptur, einer Vorgängerin der Fusion-Serie mit sogenanner Infinity-Zonierung, sollten „fließende“ Liegezonen für eine optimale Körperanpassung sorgen, die sich von der üblichen Härtegrad-Differenzierung deutlich abhebt. Bei der Bevital-Linie wiederum waren es elliptisch geformte Zellen, die die Franken für eine optimale Körperzonierung und Elastizität („E-Faktor“) zuständig erklären. Und die elaborierten Varianten Aerial Senso und Aerial Loft wollten gezielt die Nachteile von Viscoschaum eliminieren: Dessen „Gipsbett-Effekt“ sollte dadurch vermieden werden, dass das verformbare Material zwar auf Körperwärme reagierte, nicht aber auf Raumkälte. Bei kühlerer Raumtemperatur wurde der Schaum also nicht hart.

Coltex-Matratzen mit Liegezonen und hoher Punktelastizität

Bei den „Coltex-Matratzen“, von Dunlopillo etwas weniger aggressiv vermarktet, besann sich das Unternehmen dann doch auf bewährte Aspekte – und setzte auf die heute stark beworbene Punktelastizität durch Mehrzonenaufbau. Durch Einsägen von Lochmustern in die Schaumstoffquader sollten quer zur Matratze bis zu sieben Liegezonen entstehen, die speziell im Schulter- und Beckenbereich und damit nur dort nachgaben, wo die Wirbelsäule Unterstützung benötigte, um in einer geraden Position zu liegen. Die oben erwähnte Konzentration auf Abgrenzung bedeutete aber nicht, dass sich das Unternehmen damit einen besonderen Ruf hätte erarbeiten können. Zwar gehört es definitiv zu den bekanntesten Markenpersönlichkeiten der Matratzenbranche, feierte – mit Ausnahme der Testsieger-Matratze Dunlopillo Elements – aber trotz aller Innovationen keine echten Testerfolge. Nur selten reichte es über ein „Befriedigend“ bei Stiftung Warentest hinaus, was meist auf Teilschwächen in den unterschiedlichen Testdisziplinen basierte. Kritisch waren vor allem die überzogenen Gesundheitsversprechen, die nur mäßige Haltbarkeit und die begrenzte Eignung der Matratzen für unterschiedliche Körperbautypen gesehen worden. Inzwischen hat Dunlopillo die Coltex-Matratzen modifiziert. Der sogenannte HRX-Schaumstoff soll nun haltbarer und formstabiler als früher sein, an Punktelastizität aber nichts eingebüßt haben.

Probeliegen!


Um für sich ganz persönlich die beste Matratze zu finden, empfiehlt die Redaktion der Stiftung Warentest den Verbrauchern ausgiebiges Probeliegen. Das dürfte umso mehr gelten, als man sich ein besonders kostspieliges Exemplar ausgesucht hat, dem man die Werbung doch etwas leichtherziger abnimmt als dem nüchternen Datenblatt einer Discounter-Matratze. Wichtig beim Probeliegen ist es zu beachten, ob man Seitenschläfer oder Rückenschläfer ist – und in beiden Fällen, ob schwerere Körperbereiche wie Schultern und Hüfte stark genug in die Matratze einsinken. Seitenschläfer sollten berücksichtigen, dass ihre Wirbelsäule stets in einer geraden Position liegt; Rückenschläfer hingegen sollten nicht das Gefühl haben, von ihrer Matratze regelrecht verschluckt zu werden.


von Sonja Leibinger

„Zonen-, Härtegrad- und Heilsversprechen finde ich zum Schnarchen. Mein Tipp: Folgen Sie unbesorgt Ihrem Körpergefühl. Und lassen Sie sich Zeit. Eile beim Matratzenkauf wird sich rächen.“

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Tests

    • Stiftung Warentest

    • Ausgabe: 10/2023
    • Erschienen: 09/2023

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    • Stiftung Warentest

    • Ausgabe: 10/2019
    • Erschienen: 09/2019

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    Testbericht über 18 Kaltschaummatratzen

    Eine Matratze für alle Körpertypen? Nie wieder Gedanken darüber machen, welches das passende Modell für Sie ist? Das versprechen viele Hersteller mit ihren sogenannten Einheitsmatratzen. Das Dilemma dabei: Einerseits müssen sie in Seitenlage genug nachgeben, andererseits in Rückenlage aber Stabilität bieten. Ein Balance-Akt, den nur wenige Modelle bewältigen. Die

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    • Stiftung Warentest

    • Ausgabe: 4/2016
    • Erschienen: 03/2016

    Lagerstättenkunde

    Testbericht über 15 Matratzen

    Matratzen: Fünf Kaltschaummatratzen und drei Latexmodelle schneiden gut ab. Rundum überzeugte aber keines der 15 geprüften Produkte – trotz Preisen von bis zu 1.270 Euro. Testumfeld: Getestet wurden acht Kaltschaum- und sieben Latexmatratzen in der Größe 90 x 200 cm, davon drei Gleichheiten. Die Testergebnisse waren 8 x „gut“ und 7 x „befriedigend“. Als Kriterien zog

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