Stärken
Schwächen
Viele Menschen denken, die Flügelanzahl eines Deckenventilators habe nur etwas mit dem Design zu tun und sei eine rein ästhetische Entscheidung. Doch weit gefehlt. Die Anzahl der Flügel und ihre Beschaffenheit ist auch für die Luftleistung des Gerätes mitverantwortlich, wenngleich andere Faktoren wie die Raumgröße oder die Spannweite des Ventilators ebenfalls wichtige Rollen spielen. Darüber hinaus hat die Flügelanzahl einen erheblichen Einfluss auf das Arbeitsgeräusch des Ventilators. Worauf genau sollten Sie also vor dem Kauf achten?
Je mehr Flügel, desto leiser das Arbeitsgeräusch
Bei einer Betrachtung des Marktangebotes fällt auf, dass selbst preiswerte Modelle häufig mit vier Flügeln ausgestattet sind. Hochwertige Ausführungen verwenden häufig sogar gleich fünf Flügel. Der Grund ist ganz einfach, dass die einzelnen Blätter solcher Ventilatoren im „Kielwasser“ der vorangehenden arbeiten und daher die Luft nicht so hart schneiden müssen wie Modelle mit nur drei Flügeln. Die Folge ist eine erhebliche Reduzierung des Arbeitsgeräusches, wohingegen die 3-Flügel-Ausführungen häufig doch recht deutlich wahrzunehmen sind.Umgekehrt gilt aber: Weniger Flügel erzeugen eine größere Luftumwälzung
Im Gegenzug bieten jene Ventilatoren jedoch den Vorteil der größeren Luftumwälzung. Dies hängt wiederum damit zusammen, dass sich die einzelnen Flügel nicht gegenseitig die Umwälzungsarbeit wegnehmen und bei gleichem Gesamtgewicht des Ventilators effizienter ausgenutzte Flügelfläche zur Verfügung steht. Es gibt 3-flügelige Ventilatoren, die bei gleichem Durchmesser bis zur doppelten Luftmenge bewegen können und eine dreimal größere Reichweite besitzen als ihre Verwandten mit mehr Flügelblättern.Flügel sollten leicht in sich gedreht sein
Allerdings ist die geringere Laufruhe für viele Käufer ein klares Gegenargument – zumindest gegen die Installation solcher Geräte in Wohn- und Schlafräumen. Darüber hinaus hat auch die Flügelform einen Einfluss auf die Luftleistung. So kann es geschehen, dass ein Modell mit fünf perfekt profilierten Flügeln ähnlich leistungsstark ist wie ein Modell mit drei simplen Holzpaddeln, da in sich leicht gedrehte Blätter eine größere Luftförderung besitzen als glatte Blätter. Daher findet man Letztere eigentlich auch nur bei preiswerten Ausführungen.Raumgröße beachten
Wer sich einen Deckenventilator zulegen möchte, kann nicht einfach nach irgendeinem Gerät greifen – bloß, weil es vielleicht besonders hübsch aussieht. Für angenehme Frische muss der Durchmesser des Ventilators optimal auf die Raumgröße abgestimmt sein. Dabei sind sowohl die Fläche des Raumes als auch die Höhe der Zimmerdecke zu beachten, denn mit zunehmender Deckenhöhe nimmt auch die Umwälzwirkung zu, da sich der Wirkungsradius des Ventilators nach unten hin vergrößert.Bei schlauchförmiger oder L-förmiger Grundfläche des Zimmers sollte immer zu mehreren Deckenventilatoren gegriffen werden, denn die Wirkfläche eines solchen Gerätes ist stets kreisrund. Bei weitgehend quadratischen Räumen mit einer Deckenhöhe zwischen 2,50 Meter und 3 Meter gilt für das Verhältnis von Fläche und Spannweite:
Spannweite des Ventilators | Raumgröße |
---|---|
75 cm | 7 bis 8 m² |
90 cm | 9 bis 12 m² |
103 cm | 13 bis 15 m² |
120 cm | 16 bis 18 m² |
132 cm | 25 m² |
140 cm | 32 m² |
160 cm | 33 m² |
Kleiner als hier angegeben sollte Ihr Ventilator nicht ausfallen, größer darf er jedoch sein.
Nicht nur für den Sommer geeignet
Während Standventilatoren und Bodenventilatoren lediglich die unteren Luftschichten aufwirbeln, kümmern sich Deckenventilatoren um die oberen Schichten. Das hat einen entscheidenden Vorteil: Sie eignen sich auch für den Winterbetrieb. Wie das? Ganz einfach: Warme Luft steigt nach den Gesetzen der Physik immer nach oben, da sie leichter ist als kalte Luft. Heizen Sie im Winter also den Raum, staut sich die Wärme vor allem unter der Decke, während es am Boden vergleichsweise kalt bleibt. Der Deckenventilator hilft dabei, die warme Luft mit der kalten Luft zu vermischen und erzeugt somit ein angenehmes Raumklima.Doch was ist mit dem entstehenden Luftzug? Während er im Sommer für eine angenehme Abkühlung sorgt, ist er im Winter eher unerwünscht. Deswegen haben viele Modelle einen sogenannten Rückwärtslauf, bei manchen Herstellern auch Linkslauf genannt. Die Luft wird nicht Richtung Boden, sondern zur Decke hin geleitet und strömt dann indirekt über die Wände in den Raum. Dadurch ist die Luftgeschwindigkeit so gering, dass kein Zug entsteht. Haben Sie allerdings sehr hohe Decken, sollten Sie auch im Winter den Vorwärts- oder Rechtslauf wählen, da sonst der Luftzug nicht stark genug ist, um die Wärme bis zum Boden zu führen.