Das Wichtigste auf einen Blick:
- Vorteile beim Auftragen: Feiner Sprühnebel verteilt sich schnell und gleichmäßig
- Schwerer zu dosieren als Cremes, Öle oder Sonnenmilch
- Hinterlassen keinen öligen Film auf der Haut
- Geringere Haltbarkeit im Wasser
- Sonnenspray am besten doppelt anwenden
- Stiftung Warentest: Die meisten Sprays halten ihr UV-Schutz-Versprechen
Sonnensprays im Test: Vollwertiger UV-Lichtschutz nur bei richtigem Auftragen
Tests zeigen: Selbst günstige Sonnensprays aus der Drogerie bieten in der Regel sehr guten Lichtschutz. Das dm Sundance mit LSF 50 beispielsweise erhalten Sie schon für rund 2,30 Euro pro 200 Milliliter. Es übertrumpft im Testbericht sogar die teure Apothekenware etwa von Avène oder Yves Rocher für rund 10 Euro pro 100 Milliliter.Allerdings formuliert die Stiftung Warentest ihre Anwendungshinweise noch etwas strikter als sonst beim Sonnenschutz: Sprays müssen nicht nur reichlich und regelmäßig aufgetragen werden, sondern am besten auch doppelt. Wer bei einem Sonnenspray nur nach dem Lichtschutzfaktor (LSF) guckt, begeht einen Fehler. Denn was nützt der beste Lichtschutzfaktor, wenn sich der Sonnenschutz nicht ordentlich auftragen lässt? So lassen sich beispielsweise Sonnencremes angemessen dick aufgetragen, werden aber oft als unangenehm zäh und klebrig empfunden. Sonnenmilch dagegen ist viel leichter auftragen, zerfließt auf der Haut aber schnell und besitzt nur eine kurze Wirkungsdauer. Ein Sonnenspray als Schutz für die Haut zu wählen, gilt vielen als Mittelweg.
Sonnenschutz im Vergleich: Zähflüssig und haltbar vs. dünnflüssig und flüchtig
Mit Blick auf die Anwendung ergibt sich eine einfache Faustregel, die Experten uns gerne vorrechnen: Je zähflüssiger ein Produkt ist, desto länger bleibt es auf der Haut und somit auch die Schutzwirkung erhalten. Andererseits ist es aber auch schwieriger auf der Haut zu verteilen. Vor allem Kinder stehen daher den eigentlich empfehlenswerten Sonnencremes sehr skeptisch gegenüber. Wer kennt das nicht – und sei es aus der eigenen Kindheit? Die Familie stürmt begeistert an den Strand, doch ehe man sich ins Vergnügen stürzen kann, wird man von der Mutter erst noch überall mit der dicken Creme zum Schutz vor der Sonne eingerieben, was nervtötend lang dauert und ein endloses Geschmiere bedeutet. Mal ganz von der klebrigen Schicht auf der Haut abgesehen ...Leicht aufgetragen, blitzschnell geschützt: Sonnenspray als Ideallösung für Kinder?
Zum Glück gibt es heute Alternativen wie die Sonnensprays. Sie sind sehr angenehm aufzutragen – und vor allem ganz ohne lästiges Rumgereibe. Der feine Sprühnebel verteilt sich ausgesprochen gleichmäßig auf der Haut und deckt größere Partien auf einmal ab. Darüber hinaus bildet sich kein öliger Film auf der Haut, den viele als einschränkend empfinden. Es scheint also, als wären Sonnensprays die ideale Lösung für den quirligen Nachwuchs. Allerdings haben auch sie einen entscheidenden Nachteil.
Stiftung Warentest: Einsprühen, Einreiben, Trocknenlassen – und das Ganze von vorn
Denn Sonnensprays sind zwar sehr einfach aufzutragen, die Dosierung fällt dafür aber auch besonders schwer. Während Sie bei Sonnencremes, insbesondere Bio-Produkten mit mineralischen UV-Filtern, sofort sehen können, welche Stellen noch Schutz brauchen, ist diese Kontrolle bei Sprays nahezu unmöglich. Daher gilt: Lieber einmal mehr einsprühen und somit ungeschützte Bereiche von vornherein ausschließen. Eine Empfehlung der Stiftung Warentest lautet, darüber hinaus ein bestimmtes Prozedere einzuhalten: Einsprühen, Einreiben, Trocknenlassen – und dann das Ganze von vorn.Titandioxid in Sonnensprays: Spiel mit dem Feuer in Sachen Gesundheit?
Titandioxid in Sonnenschutzmitteln hat eigentlich tolle Verkaufsargumente. Als mineralischer UV-Filter blockiert es die UV-Strahlen auf der Haut und reflektiert das Sonnenlicht wie kleine Spiegel. Damit wäre es perfekt für alle, die chemische Filter ablehnen oder allergisch reagieren. In Nanoform, also zerlegt in mikroskopisch kleine Partikel, erscheint Titandioxid außerdem transparent und hinterlässt auf der Haut keinen weißen Film. Sonnencremes mit Titandioxid streuen sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen und führen nur selten zu allergischen Reaktionen.Doch in Aerosolsprays ist Titandioxid EU-weit verboten. Warum nicht auch in Cremeanwendungen? Weil es seine – laut EU-Kommission – „vermutlich krebserregende“ Wirkung nur beim Einatmen entfaltet und nicht über die intakte Haut in den Körper gelangen kann, so die Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Das gilt auch für Nanomaterial. Denn Titandioxid-Partikel mit Durchmessern von 15 bis 150 Nanometer, wie sie in Sonnenschutzmitteln eingesetzt werden, sind noch immer um ein Vielfaches größer als die Teilchen der organischen Filter.
Wenn die Kleinen beim Eincremen streiken, kann Sprühen einfacher sein. Aerosolsprays sollten Kinder nicht selbst benutzen, weil sie versehentlich in Mund und Augen sprühen oder das Spray einatmen könnten. – Stiftung Warentest im Sommer 2020
Nach dem Planschen schnell nachsprühen
Problematisch ist auch die geringe Haltbarkeit im Wasser. Das gilt zwar allgemein für alle Sonnenschutzmittel, doch die dicke Schicht von Sonnencreme ist natürlich schwieriger abzuspülen als das schnell einziehende Spray. Wenn Sie also im Wasser waren, sollten Sie sich umgehend wieder neu einsprühen. Obwohl der Sonnenschutz Tests zufolge allgemein stimmt, haben Sprays also ihre spezifischen Vor- und Nachteile – wie eigentlich alle Sonnenschutzmittel. Beim Schutz der Kopfhaut vor einem Sonnenbrand sind Sonnensprays aber unschlagbar. Man hebt die Haare partienweise an und sprüht das Produkt vorsichtig auf die Kopfhaut auf. Wer nur noch wenig Haupthaar oder eine Glatze hat, sollte seine Kopfhaut am besten mit einem Hut oder Tuch vor der UV-Strahlung schützen oder die Mittagssonne komplett meiden.Sonnenspray im Test: Die besten im Vergleich
Die besten Sonnensprays bei Stiftung Warentest loben nicht nur einen Lichtschutzfaktor aus, den sie einhalten können. Die Produkte zeichnen sich auch durch das Fehlen problematischer Inhaltsstoffe aus, verzichten auf allergene Duft-Stoffe, lassen sich leicht auf der Haut verteilen und versorgen die Haut mit genügend Feuchtigkeit. Testsieger in der Kategorie Sonnensprays tragen im Test sogar eine Eins vor dem Komma (z. B. dm / Sun Dance Sonnenspray mit LSF 50 mit Note 1,4), vergleichbar mit Sonnensprays aus vorangegangenen Tests, die von Stiftung Warentest ebenfalls empfohlen werden ("Die Besten aus 2017": Real / Sôi Sonnenspray LSF 30 mit Note 1,4 oder Jean & Len Philosophie Wasserfestes Sonnenspray Sensitiv mit Note 1,5). Das dm-Sonnenspray verdient es auch aus einem anderen Grund besondere Aufmerksamkeit: Bei einem Preis von 4,45 Euro schont es im Vergleich zu anderen "guten" Sonnensprays im Test (z. B. Avène Eau Thermale für 21,50 Euro oder Vichy Idèal Soleil Sonnenspray mit Hyaluron LSF 30 für 20,50 Euro) sogar noch das Portemonnaie (alle Preisangaben sind auf den Testzeitpunkt bezogen).Hätten Sie es gewusst?
Planen Sie in den nächsten Jahren einen Urlaub auf Hawaii oder im Pazifikstaat Palau? Dann sollten Sie bei Ihrem Schutz vor Sonnenbrand genau hinsehen. Denn seit 2020 wollen die beiden Inselgruppen Sonnenschutzmittel mit Inhaltsstoffen verbieten, die im Verdacht stehen, Korallen und Fische zu schädigen.Betroffen sind keinesfalls nur Exoten, sondern Sonnencremes mit den üblichen Bestandteilen Oxybenzon und Octocrylen. Produkte, die trotz Verbots ins Land gebracht werden, können von den palauischen Behörden beschlagnahmt werden.
Seit 2021 folgt auch Hawaii diesem Beispiel. Dann dürfen Sonnenschutzmittel, die Oxybenzon oder Octinoxat enthalten, nicht mehr verwendet werden.
Tipp: Auch der UV-Filter Octocrylen verträgt sich nicht gut mit Korallenriffen und wird im Rahmen von „reef safe“- bzw. „reef friendly“-Diskussionen abwertend beurteilt. Doch glücklicherweise wächst inzwischen das Angebot Korallenriff-freundlicher Sonnenschutzmittel, manche Airlines teilen sie sogar aus.